Jubiläum zum Abheben
50 Jahre Bankomat: Die WOCHE gibt einen Einblick in die Welt der Bankomaten im Bezirk.
Gähnende Leere im Geldtascherl? Dann schnell ab zum nächsten Bankomaten. Die Geldmaschine feiert dieser Tage ihren 50. Geburtstag.
Alles begann damit, dass der schottische Erfinder John Shepher-Barron vor geschlossener Banktür stand und sich ärgerte. Heute ist der 1967 von ihm erfundene Geldautomat aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Denn nur Bares (auf der Hand) ist Wahres.
3.600 Behebungen
Insgesamt 31 Bankomaten gibt es im Bezirk Graz-Umgebung, die von den Raiffeisen-Banken betrieben werden – das ist fast die Hälfte aller Geldautomaten im Bezirk, denn "Raiffeisen stellt grundsätzlich in der Steiermark jeden zweiten Bankomaten", lässt Johannes Derler von der Raiffeisen Landesbank wissen.
Ob Kleingeld oder Scheine – das Vertrauen in die Banken ist hierzulande ungebrochen. Rund 1,3 Millionen Transaktionen wurden im Vorjahr in GU getätigt. Pro Tag ergibt das rund 3.600 Behebungen, das sind 150 Behebungen pro Stunde. GU-weit wurden 2016 summa summarum 240 Millionen Euro an Bankomaten behoben. Das ergibt einen Durchschnitt von 194 Euro pro Marsch zum Geldautomaten.
Zukunft der Banken
Am zweithäufigsten wird in Graz-Umgebung in der Raiffeisenbank Gratwein Geld geholt, am häufigsten gehen die Laßnitzhöher zum Bankomaten. Am meisten behoben wird an den Wochenenden, also dann, "wenn der große Wochenendeinkauf bevorsteht", sagt Martina Suppan von der Raiffeisenbank Gratwein; außerdem – wenig überraschend – am Monatsanfang und in den Urlaubsmonaten Juni und Juli.
Diese Zahlen scheinen dem Trend zu widersprechen, wonach Onlinebanking und Kartenzahlung eine immer größere Rolle spielen. Ob der Bankomat in 50 Jahren überhaupt noch eine Bedeutung hat? "Natürlich werden Onlinebanking und die Kartenzahlung immer wichtiger und praktischer. Das sieht man am Beispiel der Bäckerei Auer in Graz, wo man nur noch bargeldlos zahlen kann. Aber es tut sich zu viel, als dass man heute eine stichfeste Prognose geben kann", meint sie und ergänzt, dass Geld auf der Hand für viele Kunden noch immer das Sicherheitsgefühl stärke. Zudem verrät Suppan, dass für die weitere Entwicklung die Bankkundschaft ausschlaggebend sei. "Die jüngere Generation hat einen anderen Bezug zur direkten Kartenzahlung als die ältere."
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