Ein Brett, das ihr die Welt bedeutet: Café Graz mit Lisa Veith-Gruber
Eine Serie von Rudi Hinterleitner
Lisa Veith-Gruber kämpft für die Grundrechte der Grazer Skater-Szene.
Keine Frage – dieses Klientel ist selten, eigen, aber mutig. Und auch kämpferisch. Und dieses "Match" hat die Skater-Szene nun aufgenommen, nachdem man ihnen ihre "Spielwiesen" am Lendplatz, Kaiser-Josef-Platz und Geidorfplatz – per Erlass – genommen hat. Wenn die Skater ihre Boards bewegen, nimmt auch Lärmentwicklung die Fahrt auf. Für die unmittelbaren Anrainer Grund genug, die Justiz einzuschalten. Nun wollen die "wilden Reiter" auf ihren Brettern sogar die Höchstrichter anrufen.
Das kündigt die Allgemeinmedizinerin Lisa Veith-Gruber, verheiratet, Mutter einer zweijährigen Tochter, an. Sie ist das Gesicht der Grazer Skater, seit sieben Jahren Obfrau von GRÄB (Grazer Rollbrettästheten Bund). Sie ist selbst firm auf allen Brettern.
Keine Tricks erlaubt
„Wir wollen unsere Grundrechte wahren, wollen unseren Platz im öffentlichen Raum. Es ist nicht einzusehen, dass wir über die Plätze nur rollen, aber keine Tricks machen dürfen.“ Es gab Gespräche mit Bürgermeister Siegfried Nagl, Sportrat Kurt Hohensinner, selbst das Friedensbüro war tätig, um einen Konsens zu finden.
„Wir waren am Lendplatz schon sehr weit, haben, auch mit Einbindung von Bezirksvorsteher Wolfgang Krainer, eine Lösung gefunden. Täglich von 14 Uhr bis 21 Uhr skaten, dafür aber Pausen an Sonntagen und Feiertagen. Und plötzlich jetzt das Break. Dass unser Sport für Passanten gefährlich ist, lasse ich nicht gelten, bisher gab es bei uns lediglich einen Fall, wo es eine Abschürfung durch ein Board am Schienbein gab." Die Behörden sind auf den Plan gerufen. „Man hat bereits erste Strafen ausgesprochen. Aber zum Glück haben wir Gönner, die mit Spenden die Strafen finanzieren“, so Lisa, die in Kürze eine Ordination in Leonhard eröffnet. Täglich rollt sie derzeit über den Kaiser-Josef-Platz und hört jede Art von Lärm, auch von der Gastro. Nur nicht mehr jenen von den Brettern. Lisa kennt keinen Schmerz, daher: „Hals und Beinbruch“. Vor Gericht ...
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