Ein schelmisches Doppel – "Graz persönlich" mit Therese Herberstein und Florian Kaufmann

Wer im Glashaus sitzt ... Therese Herberstein und Florian Kaufmann verstehen es, über sich selbst zu lachen. In ihrem neuen Kabarettprogramm schlüpfen sie dabei in mehr als zehn verschiedene Rollen. | Foto: Jorj Konstantinov
  • Wer im Glashaus sitzt ... Therese Herberstein und Florian Kaufmann verstehen es, über sich selbst zu lachen. In ihrem neuen Kabarettprogramm schlüpfen sie dabei in mehr als zehn verschiedene Rollen.
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"Zwei Mal Kräutertee und Schokoladenkuchen, bitte." Therese Herberstein und Florian Kaufmann sind sich auch abseits der Bühne einig. Das Kabarettduo feierte im Jänner Premiere mit dem neuen Stück "Alles wird gut", das sie am 8. März im Kolpinghaus Graz zeigen. Während des Interviews im Café des Schauspielhauses beenden sie gerne die Sätze des anderen und scheinen das Lachen fern des Publikums nicht vergessen zu haben.

Klappe, die zweite

"Die Watschen werden in unserem Kabarett nach allen Seiten verteilt und am meisten nehmen wir uns selber aufs Korn. Du kannst dich nicht über andere lustig machen, wenn du keine Selbstreflexion hast und über dich selbst lachen kannst", sagt Herberstein. "Das erste Programm zu schreiben, war wesentlich lustiger. Der Druck beim zweiten, dass man dem ersten hinterherkommt, ist einfach sehr groß. Es war eine elendslange Geburt", fügt Partner Florian Kaufmann hinzu.

Stadt, Land, Kabarett

Zum Kabarett kamen die beiden Grazer, die auf der Schauspielschule beruflich und privat zueinander fanden, per Zufall. "Wir sind auf der Geburtstagsfeier meiner Mutter aufgetreten und die Gäste haben so laut gelacht. Wir wussten gar nicht, dass wir so witzig sind", meint der 35-Jährige. "Der Kulturbeauftragte von Seiersberg, Hannes Sticker, hat uns daraufhin gefragt, ob wir nicht ein Stück schreiben wollen." So entstand "Stadt.Land.Flucht", der Premierentermin war in der Tasche, bevor das Stück überhaupt zu Papier gebracht war. Dann ging es Schlag auf Schlag. Im Oktober 2014 Vorpremiere in Graz, im Dezember in Wien, im März 2015 die Premiere in Graz und fünf Tage später der Auftritt und Sieg beim Kleinkunstvogel. "Wir sind eigentlich nur eingesprungen, weil jemand krank wurde." Und aus anfänglich zwei geplanten Auftritten von "Stadt.Land.Flucht" wurden in kürzester Zeit über hundert.

Ein perfekter Tag in Graz

"Nervös sind wir nicht mehr, aber man weiß vor dem Auftritt trotzdem nie, ob ein Schmäh funktioniert", erzählt Kaufmann von der Premiere des zweiten Stücks, während der Kellner die Schokoküchlein serviert. "Im ersten Teil geht es mehr um Wien, im zweiten Teil können sich Steirer gut identifizieren."
Kaufmann und Herberstein leben irgendwo dazwischen. Sie pendeln zwischen Wien und Seiersberg. "Ich könnte mir die Stadt ohne das Land und umgekehrt nicht vorstellen", lacht Herberstein. Kaufmann pflichtet ihr bei und beginnt dann auf die Frage, was ihm an Graz gefällt, von der Murmetropole zu schwärmen.
"Beim Frankowitsch Brötchen essen, beim Kastner einkaufen, im Stadtpark ein Picknick oder ins Parkhaus gehen und einkaufen am Kaiser-Josef-Markt. Das sind die besten Sachen", so Kaufmann. Herberstein liebt die Atmosphäre der Stadt. "Glockenspielplatz, Lendplatz, Franziskanerplatz ... Diese kleinen Gemütlichkeiten findest du in Wien nicht."

Harmonisches Duo

Ein Leben zwischen Groß- und Kleinstadt, zwischen Bühne und Alltag zu zweit, zwischen Spaß und Ernst. "Du darfst auf der Bühne nicht krampfhaft versuchen, lustig zu sein, denn dann bist du es nicht. Wenn du nicht authentisch bist, lachen die Leute nicht. Sie müssen es dir schon abkaufen", resümiert Kaufmann über die Kunst des Kabaretts.
"Wir machen beide auch Theater, aber beim Kabarett geht es um mehr Interaktion, das richtige Timing und Spontaneität. Theater und Kabarett ist wie Rasentennis und Hartplatztennis. Es ist das Gleiche, aber irgendwie doch etwas anderes", lacht der Mann mit der Hornbrille. Seine Freundin mit der Mütze lächelt ihn an, bevor beide in Ruhe die letzten Krümel ihrer Schokoküchlein vernaschen.

Steckbrief
Beide geboren 1984 in Graz, wo sie die Schauspielschule besuchten.
Hatten beide Theaterengagements in Österreich und Deutschland.
Leben in Graz und Wien.
2015: Sieger des Kleinkunstvogels
Erstes Programm: Stadt.Land.Flucht
Zweites Stück: Alles wird gut

WOCHE Wordrap
Florian ist ... nachdenklich, aufgedreht, lustig. (Therese)
Therese ist ... lustig, lästig, liebevoll. (Florian)
Manchmal sehne ich mich nach ... Sicherheit und wäre gern Polizist (Florian), ... einem eigenen, kleinen Café (Therese)

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