Eine Grazer Hassliebe

Im Café mit Josef Hader: Trotz seines Erfolges bleibt Österreichs Kabarettlegende bescheiden. | Foto: oliver wolf
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  • Im Café mit Josef Hader: Trotz seines Erfolges bleibt Österreichs Kabarettlegende bescheiden.
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"Für mich an großen Apfelsaft g’spritzt bitte", tönt es in ach so bekannter Stimme zur Bedienung im Grazer Kaffee Weitzer. Josef Hader heißt der Besitzer dieser Stimme, der mit Schwung das erfrischende Glas "hinunterzischt" und zufrieden lächelt. Derselbe Josef Hader ist zurzeit auch auf Österreichs Bühnen und Kinoleinwänden zu sehen. Doch: Ob als Hader, Brenner oder einfacher Kaffeehausbesucher, Starallüren kennt die österreichische Kabarettlegende nicht.

Spürbare Nervösität
Kaum zu glauben, aber wahr: Sogar mit Nervosität hat die Unterhaltungskoryphäe hin und wieder zu kämpfen. "Bei Fernsehauftritten bin ich zum Beispiel oft noch ziemlich nervös", gibt Hader grinsend zu. "Ich mag solche Kurzauftritte nicht so gerne, das geht mir einfach alles zu schnell", erklärt er weiter. Was der gebürtige Oberösterreicher jedoch mag sind amerikanische Independent-Filme, Konzerte, Theater und, wie sollte es anders sein, Graz.

Grazer "Kaffeehausliterat"
"Ich bin ganz gerne hier in Graz, meinen ersten Auftritt hatte ich hier Anfang der 80er im Theatercafé", lacht Hader stolz. "Und Graz gibt mir neben Wien einfach das urbanste Gefühl in Österreich", fügt er hinzu. "Wenn ich hier bin, wie heute für meinen Kabarettauftritt im Orpheum, treffe ich mich meistens mit Freunden wie zum Beispiel dem Michi Ostrowski oder sitze im Kaffeehaus, wie jetzt", erzählt Hader, während er das zweite Glas "Apfelsaft g’spritzt" leert.
Ganz anders geht es hier Simon Brenner, Haders "Alter Ego" in den Romanen von Wolf Haas: Schon zu Beginn des neuen Murnberger-Streifens "Das ewige Leben", ist die Abneigung gegen die Murmetropole deutlich spürbar. Der Grund dafür liegt vermutlich an hier "begangenen" Jugendsünden der Hauptfigur. Und welche Jugendsünden hat Josef Hader begangen? "Ich war als Kind und Jugendlicher eigentlich sehr brav, meine "großen Sünden" habe ich erst nach meiner Jugend begangen", schmunzelt Hader verlegen.

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