Eine neue, aufregende Welt – ein perfekter Tag mit Barbara Frischmuth

Im Botanischen Garten kann Barbara Frischmuth ihrer Faszination für Pflanzen nachgehen. | Foto: geopho.com
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Kunst, Kultur und alte Freunde am Traumtag der Schriftstellerin.

Als zehnjähriges Mädchen, von Keuchhusten geplagt und mit einem Schild um den Hals, auf dem ihr Ankunftsort stand, kam Barbara Frischmuth das erste Mal mit dem Zug aus dem Salzkammergut nach Graz. Genauer gesagt nach St. Radegund, wo sich die spätere Schriftstellerin bei einer Tante auskurieren sollte: "Man hat geglaubt, dass die Luftveränderung bei der Heilung hilft", erzählt Frischmuth und lächelt so, dass man kurz glaubt, das Mädchen von damals darin zu erkennen.

Schöne Erinnerungen

"Mir ist das alles sehr groß vorgekommen, weil ich in Altaussee aufgewachsen bin und davor noch nie in einer Stadt war – das hat mich schon beeindruckt", erzählt Frischmuth auch noch 63 Jahre später mit jugendlicher Begeisterung in der Stimme, wenn sie sich an die damaligen Graz-Besuche erinnert. Trotz Krankheit verbindet die Autorin also schöne Erinnerungen mit der Stadt – auch an die Zeit, als sie schließlich Ende der 50er-Jahre nach Graz zog, am Pestalozzi-Gymnasium maturierte und an der Karl-Franzens-Universität unter anderem Türkisch und Englisch studierte.

Aufbruchsstimmung
Für Frischmuth, die schon als Kind immer gerne geschrieben hat, eröffnete sich mit dem Umzug in die "große Stadt" auch eine neue, aufregende Welt: "Graz war für mich ein Erlebnis – endlich habe ich Leute gefunden, die sich für Literatur interessieren." Schnell kam so die Verbindung zu Größen wie Alfred Kolleritsch oder Peter Handke zustande, man fand sich zur berühmten "Grazer Gruppe" zusammen und die Gründung des "Forum Stadtpark" bahnte sich an. "Das waren aufregende Jahre, es herrschte politische und vor allem literarische Aufbruchsstimmung."

Pflichttermine
Eine Zeit, die heute noch verbindet – auch, wenn Frischmuth inzwischen wieder in Altaussee lebt. So gehört an ihrem perfekten Tag in Graz auch ein Besuch in Alfred Kolleritschs Büro im Palais Attems in der Sackstraße dazu. Geburtstagsfeste wie jenes ihres alten Weggefährten aus der "Grazer Gruppe", Klaus Hoffer, sind ohnehin Pflichttermine. "Da kommt man natürlich, wir sind ja noch immer befreundet."

Museumsbesuche
Wann immer es geht, versucht die Trägerin des "Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark" sich bei ihren Graz-Besuchen aber auch Zeit für Kunst und Kultur zu nehmen. "Ich gehe fast immer ins Kunsthaus, wenn ich hier bin. Der Bau gefällt mir sehr gut, man hat sich einmal was getraut."

Publikumskontakt
Am Abend sucht Barbara Frischmuth den für Autoren seltenen Publikumskontakt und liest im Literaturhaus aus ihrem aktuellen Werk "Der unwiderstehliche Garten". "Zwischen 90 und 97 Prozent der Biomasse auf dieser Erde besteht aus Pflanzen", erklärt die hingebungsvolle Gärtnerin ihre Faszination für das Thema – und wieder schwingt jugendliche Begeisterung in ihrer Stimme mit: "Die restlichen paar Prozent, zu denen auch wir gehören, haben also allemal Veranlassung zu schauen, was da eigentlich unseren Planeten dominiert."

Zur Person

Geboren: 5. Juli 1941 in Altaussee
Ab 1962 Mitglied der "Grazer Gruppe", u.a. mit Alfred Kolleritsch, Peter Handke und Wolfgang Bauer.
1968 Romandebüt mit "Die Klosterschule"
Auszeichnungen: u. a. Anton-Wildgans-Preis, Franz-Nabl-Preis.
Ihr neuestes Werk ist "Der unwiderstehliche Garten".

Im Botanischen Garten kann Barbara Frischmuth ihrer Faszination für Pflanzen nachgehen. | Foto: geopho.com
Das nächste Mal liest Barbara Frischmuth am 5. Juli im Steiermarkhof aus ihrem Buch "Der unwiderstehliche Garten". | Foto: Christian Jungwirth
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