Frieder Langenberger im Interview
Nestroy-Nominierung am Schauspielhaus Graz

Für den Nestroy Theaterpreis nominiert: Schauspielhaus Graz-Ensemblemitglied Frieder Langenberger | Foto: Lex Karelly
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Schauspielhaus Graz-Ensemblemitglied Frieder Langenberger ist als bester männlicher Nachwuchs für den renommierten Nestroy Theaterpreis nominiert. Im Interview mit "MeinBezirk.at" erzählt der Wahlgrazer von seiner preisverdächtigen Rolle in "Garland", was ihm am Schauspielhaus Graz gefällt und bei welchen Produktionen man ihn aktuell auf der Bühne sehen kann.

GRAZ. Einmal jährlich werden seit dem Jahr 2000 herausragende Leistungen auf österreichischen Bühnen mit dem Wiener Theaterpreis "Nestroy" ausgezeichnet. Nachdem vergangenes Jahr sowohl die Auszeichnung für die beste Bundesländer-Aufführung als auch der Corona-Spezialpreis in die steirische Landeshauptstadt gingen, darf sich das Schauspielhaus Graz auch dieses Jahr über zwei Nominierungen freuen:

"Ich konnte ihn in seinem Weltschmerz sehr greifen" sagt Langenberger über seine Figur Salvatore Brandt. | Foto: Karelly Lamprecht
  • "Ich konnte ihn in seinem Weltschmerz sehr greifen" sagt Langenberger über seine Figur Salvatore Brandt.
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Ensemblemitglied Frieder Langenberger ist für seine Rolle als Salvatore Brandt in "Garland" in der Kategorie "Bester Nachwuchs männlich" nominiert und die Uraufführung "Garland" von Svenja Viola Bungarten in der Regie von Anita Vulesica hat Chancen auf den Nestroy in der Kategorie "Beste Bundesländer-Aufführung". 

"Nominierung ist die größte Ehre"

"Ich war wahnsinnig verdutzt – mit so etwas rechnet man nie", schildert Langenberger seine erste Reaktion auf die Nominierung und ergänzt: "Zumal es ein Wiener Preis ist. Dass man in Graz gesehen wird, ist überraschend." Der in 1994 Stuttgart geborene Schauspieler absolvierte sein Schauspiel-Studium an der Kunstuni Graz und ist seit der Saison 2019/20 festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz, wo er unter anderem in "Die Physiker“ und der Nestroy-Theaterpreis-prämierten VR-Produktion "Krasnojarsk: Eine Endzeitreise in 360°" spielte. 

Die Klimatragödie "Garland" heimste im November 2021 jede Menge positive Kritik ein. | Foto: Karelly Lamprecht
  • Die Klimatragödie "Garland" heimste im November 2021 jede Menge positive Kritik ein.
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Über die Rolle und das Stück 

Dass die Produktion "Garland" Langenberger zur Nestroy-Nominierung verholfen hat, kommt nicht von ungefähr – das Stück habe den Mimen selbst besonders eingenommen: "Ohne die Moralkeule zu schwingen, behandelt Garland das große Thema unserer Zeit und schafft es dabei, die Geschichte humorvoll zu erzählen." In der "Klimatragödie", die im November 2021 inszeniert wurde, geht es um den Spezialisten für Low-Budget-Horrorfilme Salvatore Brandt, wie er versucht mit seiner Kunst in einer ländlichen Gegend zu überleben, während sich ringsherum ein vom Klimawandel verursachtes Weltuntergangs-Szenario abspielt. 

"Nachdem es eine Uraufführung war und es daher auch keine Vorbilder oder Referenzen gab, war ich in der Gestaltung meiner Figur besonders frei – das ist natürlich schön", erinnert sich Langenberger an seine Rolle als Salvatore Brandt. "Er will Probleme lösen und erkrankt an Unlösbarkeit – ich finde Scheitern ist ein besonders schönes Thema auf der Bühne. Ich konnte ihn in seinem Weltschmerz und in seiner Bedingungslosigkeit sehr greifen." 

In der derzeit laufenden Inszenierung von "Ein Sommernachtsraum" übernimmt Langenberger gleich fünf Rollen. | Foto: Karelly Lamprecht
  • In der derzeit laufenden Inszenierung von "Ein Sommernachtsraum" übernimmt Langenberger gleich fünf Rollen.
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Wo man Langenberger spielen sieht

Als Erfolgsrezept für Garland sowie seine Nestroy-Nominierung sieht der Schauspieler aber auch die stimmige Zusammenarbeit mit Regisseurin Anita Vulesica. "In der Art und Weise etwas auszudrücken, passen wir zusammen – in der Vorliebe für tragische Komödien. Außerdem treffen wir uns auch im Humor", verrät Langenberger. Nicht umsonst also planen er und Vulesica bereits die dritte gemeinsame Produktion. Die Möglichkeit zur wiederholten Zusammenarbeit sei auch ein Grund dafür, warum es dem Schauspieler am Schauspielhaus in Graz so gut gefällt. "Außerdem gibt es einen starken Ensemblezusammenhalt und junge Dramatik wird gefördert." 

Auf die Frage hin, ob er hinsichtlich der Nestroy-Preisverleihung am 13. November in Wien aufgeregt sei, entgegnet der Mime: "Um auf Nadeln zu sitzen habe ich gar keine Zeit." Tatsächlich, denn aktuell laufen nicht nur die Proben für die Komödie "Die kahle Sängerin", die am 18. November im Haus Eins Premiere feiert – Langenberger ist derzeit auch als John Worthing in "Bunbury. Ernst sein is everything" sowie als fünf verschiedene Figuren in "Ein Sommernachtstraum" zu sehen.

Derzeit ist Frieder Langenberger mitunter in der Produktion "Bunbury. Ernst sein is everything!“ im Schauspielhaus Graz zu sehen.  | Foto: Lex Karelly
  • Derzeit ist Frieder Langenberger mitunter in der Produktion "Bunbury. Ernst sein is everything!“ im Schauspielhaus Graz zu sehen.
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Kommende Vorstellungstermine


Ein Sommernachtstraum
Komödie von William Shakespeare

  • Sa, 15. Okt
  • Sa, 29. Okt
  • Fr, 4. Nov
  • Sa, 26. Nov
  • jeweils 19.30 - 22 Uhr, HAUS EINS

Bunbury. Ernst sein is everything! 
Oscar Wilde

  • Di, 18. Okt
  • Do, 20. Okt
  • Fr, 11. Nov
  • Do, 24. Nov
  • Do, 22. Dez
  • jeweils 19.30 - 21.30 Uhr, HAUS EINS

Die kahle Sängerin 
Anti-Stück von Eugène Ionesco

  • Premiere am 18. November 2022
  • 19.30 Uhr, HAUS EINS

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