Unter Intendantin Andrea Vilter
Neuer Spielplan im Schauspielhaus Graz

Setzen neue Akzente im Schauspielhaus: Die designierte Intendantin Andrea Vilter und die künftige Chefdramaturgin Anna-Sophia Güther. | Foto: Johanna Lamprecht
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Andrea Vilter, die designierte Intendantin des Schauspielhaus Graz, und die künftige Chefdramaturgin Anna-Sophia Güther präsentierten den Spielplan der Saison 2023/24. Die kommende Spielzeit verspricht ein vielfältiges Programm mit mehr als 17 Premieren, darunter drei Uraufführungen und drei Österreichische Erstaufführungen.

GRAZ. Das Schauspielhaus Graz bietet auf den drei neu benannten Spielstätten – dem Schauspielhaus, dem Schauraum undder Konsole – eine breite Auswahl an Theatertexten von der Antike bis zur gegenwärtigen Dramatik sowie eine Vielfaltunterschiedlicher künstlerischer Ästhetiken. In der ersten Spielzeit werden namhafte Regisseurinnen und Regisseure wie AnneLenk, David Bösch, Johanna Wehner, Luise Voigt und Ewelina Marciniak am Schauspielhaus arbeiten.

Saisonstart mit bürgerlichem Trauerspiel

Die Saison wird mit dem bürgerlichen Trauerspiel "Von einem Frauenzimmer" von Christiane Karoline Schlegelin der Inszenierung der vielfach prämierten Klassiker-Regisseurin Anne Lenk eröffnet. Als zweite Premiere bringt dasSchauspielhaus Elfriede Jelineks "Sonne/Luft" zur Österreichischen Erstaufführung, das Regisseur Emre Akal mitdem Künstlerduo Mehmet & Kazim in einer virtuellen Welt in Szene setzen wird. Diese Premiere ist eine Koproduktionmit dem steirischen herbst.

Eine Erweiterung des Theaterkanons und ein Österreich-Schwerpunkt wurden angekündigt. | Foto: MeinBezirk.at
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Bezug zur Region

Die neue künstlerische Leitung legt Wert auf literarische Stimmen, die einen Bezug zur Stadt Graz und der Regionhaben. So werden im Schauspielhaus Werke von Elfriede Jelinek, Maria Lazar, Johann Nestroy (mit Couplets von UlrikeHaidacher) und Werner Schwab aufgeführt, und damit alte, zeitgenössische sowie neu entdeckte österreichischeTexte. Darüber hinaus werden eine steirische Vampirkomödie mit dem Titel "Carmilla" und die Inszenierung "Der Bürger als Edelmann" von Moliere in Koproduktion mit der Oper Graz gezeigt.

Vergessene Stimmen

 
Ein weiterer Schwerpunkt des Spielplans liegt auf der Befragung des klassischen "Kanons" an Theatertexten. Dieser soll um Erzählperspektiven und um Stimmen, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind, erweitert werden. So hat die künstlerische Leitung zwei Dramen von weiblichen Autorinnen "ausgegraben" und bringt diese zur Uraufführung bzw. zur Österreichischen Erstaufführung: Christiane Karoline Schlegels Stück "Von einem Frauenzimmer" und Maria Lazars Drama "Nebel von Dybern".

Schlegel war Zeitgenossin von Goethe und Schiller und hat einen Klassikeraus weiblicher Perspektive geschrieben. Lazar stand mit ihren noch immer hochaktuellen Texten schon einmal auf dem Grazer Spielplan, hat 1933 die Aufführung jedoch nicht erlebt – Lazar war Jüdin.

Das Schauspielhaus präsentierte den ersten Spielplan unter der neuen Intendantin Andrea Vilter. | Foto: Johanna Lamprecht
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Offene Theaterformate

Zudem werden zeitgenössische internationale Stücke wie "Bühnenbeschimpfung" von Sivan Ben Yishai und "Prima Facie" von Suzie Miller auf der Bühne des Schauspielhauses präsentiert.Mit der zweiten Spielstätte, dem Schauraum, bietet das Schauspielhaus Graz einen Ort für Stücke, Reihen und offene Theaterformate. Die "Meta Morphosen" nach Ovid werden als Eröffnungsinszenierung in einer Mini-Serie mit 3 Teilen und einem Epilog präsentiert, in der sich das gesamte neue Ensemble den Grazerinnen und Grazern vorstellt.

In der dritten Spielstätte, der Konsole, erforscht das Künstlerkollektiv F. Wiesel als Artists in Residence die Erweiterung des echten, analogen Theaterraums um digitale Spielarten und lädt zu verschiedenen Spielformaten ein.

Theaterpädagogik und Vermittlungsarbeit

Die Vermittlungsarbeit am Schauspielhaus Graz wird künftig in einer erweiterten Outreach Abteilung interdisziplinär aufgestellt. Das fünfköpfige Team – bestehend aus einer Dramaturgin für Vermittlung, einer Theaterpädagogin, einer Audience Development Betreuerin und F. Wiesel als Partizipationsexpertinnen und -experten – wird ein breites Vermittlungsprogramm anbieten.

Dieses umfasst neben klassischer Theaterpädagogik auch künstlerische Formate, Diskussionsreihen, Partizipation und Spielclubs sowie Fortbildungen und Kooperationen im Bereich Erwachsenenbildung. Das Ziel ist es, ein breites Publikum anzusprechen und die Teilhabe am Theater zu fördern. 

Das vollständige Programm der aktuellen Spielzeit im Schauspielhaus findest du hier.

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