Sehnsucht nach der Ferne: "Gefragte Frauen" mit Valerie Fritsch

Sie versucht stets, mit ihrer Sprache auch Bilder zu erzeugen: Valerie Fritsch ist mit nicht einmal 30 Jahren zu einem Fixstern am heimischen Literaturhimmel geworden.  | Foto: Jasmin Schuller
  • Sie versucht stets, mit ihrer Sprache auch Bilder zu erzeugen: Valerie Fritsch ist mit nicht einmal 30 Jahren zu einem Fixstern am heimischen Literaturhimmel geworden.
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  • hochgeladen von Christoph Hofer

Shootingstar der heimischen Literatur, Reisende aus Leidenschaft, mehrfache Preisträgerin, Fotokünstlerin: Es sind nur einige wenige Bezeichnungen, die auf Valerie Fritsch zutreffen. Die gebürtige Grazerin verkörpert mit ihren erst 29 Jahren die junge Garde an heimischen Schriftstellern und hat nicht nur 2011 mit ihrem Debütroman "VerkörperungEN" die nationale und internationale Szene begeistert. Mit der WOCHE spricht Fritsch, die einen Teil ihrer Kindheit auch in Kärnten verbracht hat, über To-Do-Listen, die Liebe zur Fotografie, den Lockruf der Fremde und neue Projekte.

WOCHE: Was war zuerst da? Die Liebe zum Fotografieren oder zur Literatur?
Valerie Fritsch: Man kann sich da an der klassischen Genese orientieren: Am Anfang stand die Liebe zum Alphabet, dann zu den Sprachbildern, dann zu den Bildern. Genau so war es auch bei mir.

Macht es gerade die Abwechslung aus, nachdem Sie sowohl schreiben als auch fotografieren?
Manches ist besser für Buchstaben und manches mehr für Filme geeignet.

Wann haben Sie sich eigentlich entschieden, literarisch tätig zu werden?
Als Schülerin: Es war eine fixe Idee von mir, Schriftstellerin zu werden, und kam auf die Zehn-Jahres-To-Do-Liste.

Wie gehen Sie mit Schreib-Blockaden um?
Schreibblockaden sitze ich im Winter mit einem Whiskey aus und im Sommer laufe ich ihnen davon.

Gibt es Autoren und Fotokünstler, von denen Sie inspiriert wurden?
Natürlich. Ich denke da beispielsweise an Swetlana Alexijewitsch und P. J. Witkin.

Vor allem für Ihre Fotografien sind Sie immer wieder länger im Ausland unterwegs. Woran liegt diese Faszination, Fremdes zu entdecken? 
Ich bin gern nah dran an der Welt, sonst hat man nichts zu sagen. Das Fremde räumt im Hirn auf.

Wie legen Sie sich Ihre Reiseziele zurecht? Passiert das intuitiv?
Einerseits fällt die Wahl auf ein Land aufgrund von Recherchen oder Projekten, andererseits kann es einfach sein, dass ich in ein Land verliebt bin.

Gibt es Länder, von denen Sie besonders fasziniert sind?
Ich liebe den afrikanischen Kontinent, vor kurzem bin ich beispielsweise im ugandischen Hochland den letzten Berggorillas begegnet. Und die kasachische Weite begleitet mich immer noch.

Sie können zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien Ihr Eigen nennen. Sind Ihnen Würdigungen wichtig?
Selbstverständlich freut man sich über alle.

Was macht Ihre Heimat Graz besonders? 
Graz ist die perfekte Stadt zum Aufbrechen und Wiederkommen, ein guter Ort für Alltag und den Wahnsinn von Schreibklausuren.

An welchen Projekten arbeiten Sie gerade?
Ich bin in der Endphase meines neuen Romanes. Bald wirds darüber mehr zu sagen geben.

Wo zieht es Sie in Zukunft hin? Ist für Sie auch eine Tätigkeit beim Film, zum Beispiel als Drehbuchautorin etc., eine reizvolle Aufgabe?
Durchwegs. Das ist mit Sicherheit sehr spannend.

Welche Bücher lesen Sie selbst gerne? 
Verschiedenste, aber gute.

Gibt es Hobbys, denen Sie gerne nachgehen?
Ich liefere mir gern wilde Badmintonkämpfe und steige in verlassenen Gebäuden und Ruinen mit meinen Polaroidkameras herum. Langweilig wird mir definitiv nicht.

Steckbrief

Geboren am 14. Mai 1989 in Graz.
Nach der Matura studierte sie an der Akademie für angewandte Fotografie.
Werke: "VerkörperungEN", "Winters Garten" etc.
Auszeichnungen (Auswahl): rotahorn-Preis, Literaturförderungspreis der Stadt Graz

WOCHE-Wordrap

Ich war bereits in Ländern wie ... Bangladesch, Ghana, Eritrea, Benin.
Im Schnitt ... bin ich sechs Monate pro Jahr im Ausland.
Schreiben ... ist wie komponieren.

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