Einst & Jetzt Teil 175
Als die Schloßbergbahn errichtet wurde
Der Bau der Schloßbergbahn Ende des 19. Jahrhunderts sorgte damals für Streit im Gemeinderat und in der Öffentlichkeit. Ein Foto aus der Sammlung Kubinzky zeigt die Bauarbeiten.
GRAZ. Eine monströse Überbauung des Schloßberg-Plateus entwarf Matthias Seidl im Stil der Neoklassik, als die für Graz namensgebende Festung Ende des 19. Jahrhunderts ihren militärischen Wert längst verloren hatte. Im Für und Wider scheiterte das Projekt, weiß Stadthistoriker Karl Albrecht Kubinzky. Einzig die Schloßbergbahn wurde realisiert. Aber auch dafür gab es Streit im Gemeinderat und in der Öffentlichkeit. Wo sollte genau die Bahn auf dem damals noch mehr felsigen Berg als heute verlaufen? Wie sollte sie betrieben werden? Als eine der Alternativen wollte man in den Schacht des Schloßbergbrunnens einen Lift einbauen.
Auf dem Foto aus Kubinzkys Sammlung sieht man theatralisch im Vordergrund eine der für den Bau zuständigen Kommission. Am Schloßerg ist die Baustelle mit ihren Abtragungen von Dolomitfelsen und mit der Sicherung gegen Steinschlag zu erkennen. Am 6. November 1894 wurde die Bahn an einem Tag mit Schneegestöbern eröffnet. Nach längerer Diskussion hatte man sich geeinigt, dass vorläufig der Betrieb mittels einer Dampfmaschine durchgeführt werden sollte – und, sobald dies möglich war, auf elektrische Strom umgestellt werden sollte. Für Nostalgiker für die Matador-Holzbausteine soll darauf hingewiesen werden, dass J. Korbuly die Bauleitung der Schloßbergbahn führte.
Einst & Jetzt
Die wöchentlichen Beiträge zur Grazer Stadtgeschichte mit Fotos aus der Sammlung Kubinzky zeigen Graz, wie es damals war und heute ist.
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