Beamte blockieren Investoren
Standortstudie belegt: Nirgends dauern Behördenverfahren so lange wie in Graz.
Die WOCHE hat es schon in der letzten Ausgabe aufgezeigt: Viele vielversprechende Projekte wurden in den letzten Jahren in der Murmetropole verschleppt, be- oder verhindert. Ursachen dafür gibt es zahlreiche, ingesamt kann man der Landeshauptstadt leider derzeit nicht das Prädikat "unternehmerfreundlich" verleihen.
"Wir haben schon viele potenzielle Investoren vergrault, weil bei uns einfach alles zu lange dauert", ärgert sich darüber auch die Unternehmerin Sabine Wendlinger-Slanina, ihres Zeichens auch Obfrau der Regionalstelle Graz in der Wirtschaftskammer. Und sie kann diesen Ärger auch anhand der aktuellen Standortstudie für Graz belegen. In dieser Studie hat man sich auch explizit mit Behördenverfahren auseinandergesetzt. Und das Ergebnis ist wahrlich kein schmeichelhaftes: Generell dauern Behördenverfahren in Graz länger als in jedem anderen steirischen Bezirk. Ganz besonders schlimm wird es bei Bauverfahren: In Graz dauern 84 Prozent der Verfahren länger als drei Monate. In den anderen steirischen Bezirken liegt diese Quote gerade einmal bei 30 Prozent ...
Dazu kommen seitens der Unternehmer Beschwerden über die Erreichbarkeit von Beamten und die mangelnde Geschwindigkeit in der Abwicklung. "Hier muss es doch möglich sein - vor allem für größere Investoren - eine Expressabfertigung zu schaffen", fordert Wendlinger-Slanina ein. Außerdem fordert die Wirtschaftskammer "Online-Tracking" ein, mit dem Unternehmer die Chance haben, den Bearbeitungsstatus abzufragen.
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