Cyber-Mobbing: So kann man handeln

Überfordert und allein gelassen: Eltern leiden mit, wenn ihr Kind gemobbt wird. Hilfe holen sollte dabei an erster Stelle stehen.  | Foto: pixabay/Counselling
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Eltern sind sich im Umgang mit Mobbing oft unsicher. Expertin Elisabeth Eder Janca hat hilfreiche Tipps parat.

"Eltern fühlen sich rund um das Thema Mobbing oft überfordert und auch die Digitalisierung und die daraus entstehenden Vor- und Nachteile tragen dazu bei", gibt Medienexpertin Elisabeth Eder Janca zu bedenken. "In einem Flugzeug gibt es Sicherheitsanweisungen, was zu tun ist, wenn ein Notfall eintritt. Im Leben gibt es so etwas nicht. Aber ich kann Eltern zeigen, wo sie die Sauerstoffmaske finden, wenn ihnen die Luft ausgeht", erklärt Eder Janca, die am 11. Oktober gemeinsam mit dem WOCHE-Familienflüsterer Philip Streit zum Thema Mobbing referiert. "Elternbildung muss unaufgeregt sein und nicht verdammen, sondern zeigen, wie man es anders macht", betont Eder Janca das Ziel des Vortrags.

Hilfe holen

"Wir sind anders aufgewachsen, die Welt hat sich verändert und es gibt nicht mehr das eine erprobte Rezept der vorangegangenen Generationen", sagt Eder Janca und ergänzt: "Wir müssen mit unseren Erfahrungen auf neue Herausforderungen reagieren und auch Parallelen ziehen." Die Entwicklung der Kinder habe sich nicht verändert, nur die Tragweite. "Wir haben als Kinder auch Blödsinn gemacht, nur gab es bei uns nicht so viel digitales Publikum", so die Expertin. Betroffenen rät Eder Janca: "Wenn du mindestens zwei Wochen lang den ganzen Tag gemeine und verletzende Nachrichten zum Beispiel zu einem deiner Postings bekommst oder dir jemand bearbeitete Fotos von dir zukommen lässt oder peinliche Bilder von dir an alle schickt oder ins Netz stellt und versucht, dich fertig zu machen, dann ist es Cyber-Mobbing. Geh' und hol' dir sofort Hilfe!"

Ernst nehmen

Wichtig sei auch, das Kind ernst zu nehmen, auch wenn einem als Erwachsener eine Nachricht vielleicht lächerlich vorkommt. "Viele Kinder sprechen über solche Situationen nicht, weil sie sich vor den Eltern als Versager fühlen", erklärt Eder Janca. Eltern müssen in diesem Fall zuerst einmal klären, ob es sich tatsächlich um Mobbing handelt und was der Anlass für die böse Nachricht ist. Falls es Mobbing ist, rät die Expertin dazu, alles zu dokumentieren und notfalls Anzeige zu erstatten. Auf jeden Fall solle man sich aber Unterstützung holen – zum Beispiel bei "Rat auf Draht". "Im Klassenverband wäre es wichtig, die schweigende Mehrheit als Unterstützung für den Gemobbten zu generieren und sich auch mit der Geschichte des Mobbers auseinanderzusetzen – denn auch das passiert nicht zufällig", so die Expertin.

Prävention

Bereits im Volksschulalter sollten Kinder üben, nur das zu schreiben, was man im realen Leben auch dem Gegenüber sagen würde. "Ist das Malheur schon passiert, dass da ,gescherzt' und verletzt wurde, ist es wichtig, ohne Vorwurf darüber zu reden", sagt Eder Janca und führt aus: "Es ist vielen Kindern gar nicht bewusst, dass der Scherz verletzend sein könnte."

Vortrag


Wann?
11. Oktober
Wo? Audimax der FH Joanneum
Kosten: 15 Euro
Anmeldung unter:partner.venuzle.at/Veranstaltungen_Kinder_und_Jugend

Gewinnspiel

Schnell sein und gewinnen:
Die ersten 30 Leser, die ein E-Mail mit dem Betreff "Vortrag Cyber-Mobbing" an feedback-freizeithits@stadt.graz.at senden, erhalten eine Freikarte für den Besuch des Vortrags "Erste Hilfe gegen Mobbing".

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