Das Kirchlein Ulrichsbrunn in Andritz

- hochgeladen von Reinhard Möstl
Das Kirchlein Ulrichsbrunn ist ein Wallfahrtsort im Grazer Bezirk Andritz.
Auf dem Bild ist eine Lithographie des Grazer Zeichners Josef Kuwasseg (1799-1859) zu sehen.
Die Gründungslegende erzählt, der aus türkischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrte Graf Ulrich von Gösting, der an einem „türkischen Leiden“ gelitten hat, habe auf der Jagd im Weinitzenwald bei einem seiner Anfälle aus einer Quelle getrunken, deren Wasser ihn in wunderbarer Weise geheilt hat. Zum Dank soll er seinem Namenspatron ein gemauertes Kreuz, ein Stöckl mit einem Ulrichsbild errichtet haben. Laut einer ehemaligen Inschrift an der Außenseite hat im Jahr 1689 einer der Nachfolger im Besitz der Burg Gösting, Johann Seyfried von Eggenberg, eine Kapelle bauen lassen, die 1735 auf Initiative des Pfarrers von St.Veit Jakob Payr durch Zubau eines kleinen Langhauses an die quadratische Apsis erweitert worden ist. Im Jahre 1789 war das Gotteshaus zur Demolierung bestimmt worden, es konnte aber gerettet werden. Zu St.Ulrich (4.Juli) wurde ein Fest mit Hochamt und Predigt gefeiert. 1878 wurde dieses polizeilich verboten, weil es zu einer lärmenden Lustbarkeit verkommen war. Seit 1925 haben Schwestern der Christkönigsgesellschaft vom Weißen Kreuz und seit 1974 bosnische Ordensschwestern, die „Dienerinnen Christi“, die Betreuung des Kirchleins übernommen. Von 1940 bis 1948 war hier der Sitz einer Stationskaplanei.
Eine weiteres Ulrichsbrunnkirchlein gibt es in Semriach.
Reinhard Möstl
Quelle Anton Gran: Ulrichsbrunn um 1850, in: Echo Graz Nord, März 2000, Seite 26.
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