Die Annenpassage lebt vielleicht doch weiter

Seit zehn Jahren verkauft Alfred Benes Herrenmode in der Annenpassage: Geschäfte kommen und gehen, er bleibt. | Foto: Prontolux
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An einem frühen Vormittag auf dem Areal des Grazer Hauptbahnhofs: Hunderte Menschen laufen zu Straßenbahn oder Bus, auf der anderen Seite geht’s Richtung Bahnsteige. Wer die allgemeine Hektik hinter sich lassen möchte, muss mit der Rolltreppe nur einen Stock tiefer fahren. In der einst so belebten Annenpassage herrscht heute gähnende Leere.

Der letzte Mohikaner

"Natürlich, Laufkundschaft verirrt sich wenig nach unten, vor allem, seit die Straßenbahn durch den Tunnel zum Hauptbahnhof fährt und die Haltestelle beim Passagen-Eingang entfernt wurde", sagt Alfred Benes. Seit zehn Jahren ist sein Shop für Männerbekleidung, ein Franchise des Modeunternehmens Tom Tailor, eines der wenigen noch offenen Geschäfte.
Abgesehen von der Bäckerei Sorger, die an diesem Tag gut besucht ist, und einigen Tattoo-Studios sowie einem Diskonter für Billigprodukte regiert sonst eher Tristesse.

Stammkunden bringen Umsatz

"Auch, wenn man das auf den ersten Blick vielleicht nicht glauben würde, bin ich mit dem Geschäft zufrieden", erzählt Benes, während er mit einer gehörigen Portion Humor zwei Kunden gleichzeitig betreut und auch noch Zeit für Journalisten-Fragen hat.
Das Erfolgsgeheimnis des 55-Jährigen? "Ich lebe zu hundert Prozent von Stammkunden. Es kommen Leute vorbei, die keine großen Zentren brauchen, sondern zielgerichtet einkaufen und meine Beratung schätzen." Einen Mitarbeiter könne er sich aber dennoch nicht leisten. "Das funktioniert alles nur, weil ich täglich allein im Geschäft stehe. So habe ich auch keinen Grund, wegzuziehen."

Hoffnung stirbt zuletzt

Insgesamt wünscht sich Benes, der 2008 einige Monate nach dem Auszug vom Elektronik-Riesen Saturn seinen Shop eröffnet hat, eine Wiederbelebung der Annenpassage. "Alles steht und fällt mit einem großen Player, am besten sollte wieder ein Lebensmittelgeschäft hineinkommen."
Und genau auf einen sogenannten "Ankermieter" hofft auch der Eigentümer, die Vienna Insurance Group: "Der Fokus liegt bei der Akquisition von Filialisten, die große Flächen bespielen. Bit jetzt gibt es noch keine konkreten Ergebnisse. Ein etwaiger Umbau würde dann im Anschluss einer wirtschaftlichen Abstimmung der baulichen Notwendigkeiten erfolgen", sagt Sprecher Wolfgang Haas.

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