Mädchenzentrum Graz
Ein Jugendzentrum nur für Mädchen und junge Frauen

- Das Team von JA.M hat immer ein offenes Ohr für Mädchen.
- Foto: JA.M
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Seit 2010 gibt es das Mädchenzentrum in Graz. Österreichweit ist es nur eines von fünf Jugendzentren, die ausschließlich für junge Frauen gedacht sind. Warum eine solche Anlaufstelle sinnvoll ist, liest du hier.
GRAZ. In Jugendzentren sind Burschen oft die größere und lautere Kraft. Keine männliche Stimme ist hingegen im Mädchenzentrum JA.M zu hören. „Burschen im jugendlichen Alter sind es gewohnt, sich viel Raum zu nehmen. Das kann für junge Frau schon mal anstrengend werden“, erzählt Birgit Hofstadler, Mitarbeiterin der ersten Stunde des JA.M. Das Mädchenzentrum ist eines von dreizehn Jugendzentren in Graz. Jugendzentren sind Orte, an denen Heranwachsende ihre Freizeit zwanglos und kostenlos verbringen können. Das JA.M ist das einzige Mädchenzentrum in der Steiermark und Anlaufstelle für junge Frauen zwischen 12 und 21 Jahren. Entstanden ist die Idee so eines Ortes schon um die Jahrtausendwende, aber die Umsetzung dauerte noch ein Jahrzehnt, bis schließlich JA.M seine Türen öffnete. Das Jugendzentrum gehört zu der Organisation „mafalda“. Der Verein wurde 1989 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Mädchen und junge Frauen in allen Bereichen ihres Lebens zu unterstützen und zu begleiten.

- Das Mädchenzentrum JA.M ist eine kostenlose Anlaufstelle für junge Frauen.
- Foto: JA.M
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In gemischten Jugendzentren ist der Burschen-Anteil sehr hoch. Warum Mädchen weniger in diese gehen, könnte mit noch immer vorherrschenden Geschlechterrollen zusammenhängen. „Burschen im jugendlichen Alter sind es gewohnt, sich viel Raum zu nehmen. Das kann für Mädchen schon mal anstrengend werden“, erzählt Birgit Hofstadler. „Soziale Rollen spielen in einer geschlechtshomogenen Gruppe eine weniger große Rolle“, berichtet die Mitarbeiterin der ersten Stunde des JA.M. Und genau hier soll das reine Mädchenzentrum ansetzen. Ein Ort, an dem sich heranwachsende Frauen wohlfühlen und über Themen, die sie vor Jungs nicht ansprechen würden, reden können. Ein reines Burschenzentrum wäre übrigens auch für Burschen wichtig, meint Hofstadler.

- Viele gemütliche Sitz- und Lernecken sollen zum Verweilen einladen. Mädchen können im Rahmen der Öffnungszeiten kommen und gehen, wann sie wollen.
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Ein sicherer Ort für alle Themen
Das Mädchenzentrum soll auch ein Schutzraum sein. Zum Beispiel für junge Frauen, die männliche Gewalterfahrung gemacht haben oder soziale Probleme haben. Im Allgemeinen soll das JA.M ein Wohlfühlort sein, unabhängig vom sozialen oder kulturellen Hintergrund. Die Mädchen sollen gestärkt und entlastet werden und finden im Jugendzentrum immer ein offenes Ohr. Hier gibt es keine Tabuthemen. Für Mädchen soll JA.M ein Teil ihrer Freizeitgestaltung sein. Die Jugendlichen können sich in der Bastelecke, in der Lernbar, beim Drehfußballspielen oder in einer der Sitzecke austoben. Auch Workshops werden im Mädchenzentrum angeboten. Zuletzt wurde die „Dubai-Schokolade“ nachgemacht. Das Freizeitangebot des JA.Ms ist kostenlos.

- Der Drehfußballtisch ist beliebt bei den Heranwachsenden.
- Foto: MeinBezirk
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Im Mädchenzentrum arbeiten unter anderem ausgebildete Sozialarbeiterinnen, Elementarpädagoginnen und Psychologinnen, um bestmöglich mit den heranwachsenden Frauen umgehen zu können. Direkt nebenan befindet sich eine psychologische Beratungsstelle. So können Mädchen auch schnell und einfach Hilfe bekommen. Hier liegt auch das große Potenzial von JA.M. Die Mädchen können sich frei und zwanglos beschäftigen und fühlen sich so wohl genug, um mit ihnen über ihre Probleme und Anliegen zu reden. Zwischen dem Betreuerteam und den Mädchen herrscht eine offene und wertschätzende Beziehung. Für Hofstadler ist es ein erfüllender und schöner Job.
Mehr Informationen über das Mädchenzentrum JA.M und mafalda findest du unter diesem Link.
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