Kindergartengruppe kommt weg
Eltern bei Voranmeldung vor Kopf gestoßen

Bei der Voranmeldung der Kinder fürs kommende Jahr konnte der Kindergarten in der Heinrichstraße nicht mehr ausgewählt werden.  | Foto: BBC Creative/Unsplash
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  • Bei der Voranmeldung der Kinder fürs kommende Jahr konnte der Kindergarten in der Heinrichstraße nicht mehr ausgewählt werden.
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Am Montag startete in Graz die Voranmeldung für das Kindergartenjahr 2024/2025. Die Eltern des Kindergartens in der Heinrichstraße 147 konnten ihre Kinder dafür allerdings nicht voranmelden. Der Grund, die Kindergartengruppe wird mit Herbst aufgelöst, informiert wurden sie im Vorfeld nicht darüber. Eine Mutter berichtet: "Wir fühlen uns vor den Kopf gestoßen." 

GRAZ. Für die Eltern der Kinder des Kindergartens in der Heinrichstraße 147 in Geidorf war es wie in einem schlechten Film. Als sie am Montag ihre Kinder beim Portal der Stadt für die Kindergartenplätze ab Herbst vormerken wollten, gab es "ihren" Kindergarten nicht mehr, wie Sabine Hübel, deren Kinder Krippe und Kindergarten in der Heinrichstraße besuchen: "Zuerst dachten wir es sei ein technischer Fehler."

Dem war aber nicht so, wie sich nach weiteren Nachforschungen herausstellte, denn die Kindergarten-Gruppe soll ab Herbst in eine zweite Kinderkrippen-Gruppe umgewandelt werden. Eine Tatsache, die laut den Eltern im Vorfeld nie kommuniziert wurde. Hübel meint dazu: "Wir stehen wieder da, wie vor einem Jahr – ohne Betreuungsplatz für unsere Kinder." Erfahren haben sie diese Tatsache schließlich vom Personal des Kindergartens vor Ort, das laut Hübel selbst erst am Freitagnachmittag davon in Kenntnis gesetzt worden wäre. 

Für die Eltern ist noch ungewiss, wie es nun mit ihren Kindern weitergehen wird.  | Foto: Unsplash / Kelly Sikkema
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"Trägerentscheidung"

In einem offenen Brief an Betreiber und Stadt kritisieren die Eltern neben der Kommunikation auch die Tatsache, dass die Kinder aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen werden würden. Im Fall von Hübel ist ihr Kind im ersten Kindergartenjahr und habe die Eingewöhnungsphase gerade hinter sich. Was nun erstmal folgt, ist die große Ungewissheit. 

Von Seiten der Stadt heißt es, dass der Träger die Entscheidung gegenüber der Stadt früh genug kommuniziert habe. Außerdem habe man keinen Einfluss darauf, ob vor Ort eine Kindergarten- und eine Kinderkrippen-Gruppe oder zwei Kinderkrippen-Gruppen geführt würden. "Das ist eine reine Trägerentscheidung", heißt es aus dem Büro von Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP). 

Per E-Mail an die Eltern wurde von Trägerseite das Angebot alternativer Betreuungsplätze in den Raum gestellt.  | Foto: sigmund/Unsplash
  • Per E-Mail an die Eltern wurde von Trägerseite das Angebot alternativer Betreuungsplätze in den Raum gestellt.
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Alternative Betreuungsplätze anbieten

Christian Leitner, Geschäftsführer des Trägers Wiki, betont, dass man allen Kindern einen Kindergartenplatz für das kommende Jahr anbieten möchte. Wo in der Stadt statt einer Kinderkrippen-Gruppe künftig eine Kindergarten-Gruppe kommen werde, wollte Leitner so noch nicht kommunizieren: "Wir werden versuchen, im Laufe der Woche mit den Eltern einen persönlichen Termin zu finden und ihnen dort alternative Plätze anzubieten."

Er entgegnet aber der Stadt, dass dies keine reine Trägerentscheidung wäre. Denn um aus der Kindergarten- eine Kinderkrippen-Gruppe zu machen, brauche es die Zustimmung der Stadt Graz. Leitner: "Wir bewegen uns hier schon in einem engen Korsett." Er bedaure, die Art und Weise der Kommunikation mit den Eltern, allerdings habe man von der Stadt bis Dienstagfrüh nur eine mündliche Zusicherung über die Änderung von Kindergarten- zu Kinderkrippen-Gruppe, weshalb man mit der Information der Eltern noch wartete. 

Finanzielle Gründe

Die Gründe für die Umstrukturierung seien finanzieller Natur. Leitner: "Wir sind ein gemeinnütziger Träger, uns geht es nur darum, kostendeckend zu sein. Die letzten Jahre mussten aber wir massiv dazu zahlen." Die Alternative wäre eine Schließung gewesen. Grund dafür ist, dass in Graz nicht nach "Echtkosten", sondern nach "Normkosten" abgerechnet wird, sprich alle Kindergärten in der Stadt bekommen pro Gruppe gleich viel. Bei Kindergrippen gibt es wieder einen anderen Berechnungsschlüssel, aber auch hier bekommen alle Betreiber pro Gruppe gleich viel. Zwei Gruppen am selben Standort zu haben, würde es aber beispielsweise erlauben, mehr Dinge doppelt zu nutzen und so kosten zu sparen. Leitner betonte weiters, dass dadurch weder Betreuungs- noch Arbeitsplätze verloren gingen. 

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