Jakominiplatz
Erste Tankstelle Österreichs vor 100 Jahren in Graz eröffnet

Helmut Eberhart (Universität Graz), Barbara Eibinger-Miedl (Wirtschaftslandesrätin), Jürgen Roth (Bundesobmann Energiehandel) sowie Harald Pfleger (Tankstellen-Obmann) und Oliver Käfer (Fachgruppen-Geschäftsführer) | Foto:  Helmut Lunghammer
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  • Helmut Eberhart (Universität Graz), Barbara Eibinger-Miedl (Wirtschaftslandesrätin), Jürgen Roth (Bundesobmann Energiehandel) sowie Harald Pfleger (Tankstellen-Obmann) und Oliver Käfer (Fachgruppen-Geschäftsführer)
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Alles begann in Graz. Zumindest das, was einen wesentlichen Teil der Automobilbranche ausmacht. Hier gab es nämlich vor 100 Jahren die erste Tankstelle Österreichs.

GRAZ. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der ersten Tankstelle Österreichs wurde am Grazer Jakominiplatz eine historische Zapfsäule enthüllt. Exakt an dieser Stelle, wo im Jahr 1924 die erste Benzinzapfstelle des Landes eröffnet wurde, erinnert nun ein Denkmal an die Pionierzeit des Automobilismus.
Die Eröffnung der ersten österreichischen Tankstelle am 16. September 1924 geht auf den ehemaligen Rennfahrer Heinrich Haas und den Kinobesitzer Karl Löffler zurück. Gemeinsam eröffneten sie die überdachte Zapfstelle, die damals als moderne Innovation gefeiert wurde. Zu diesem Anlass versammelten sich zahlreiche Prominente aus Politik und Sport, und der Grazer Vizebürgermeister Rudolf Pertassek ließ sich als erster Kunde seinen Tank füllen.

Am Tag der Eröffnung konnten die Leserinnen und Leser im „Abendblatt“ der „Tagespost“ am 16. September 1924 folgenden euphorisch formulierten Bericht lesen:

„Eröffnung der ersten Benzinzapfstelle am Jakominiplatz. Graz ist wieder um ein gutes Stück den anderen Städten voraus. Heute Vormittag fand die feierliche Eröffnung der ersten öffentlichen Benzinzapfstelle am Jakominiplatz statt. Die Direktoren Haas und Löffler haben diese moderne Einrichtung geschaffen, die es ermöglicht, für Autos mitten in der Stadt auf einfachste und absolut ungefährliche Weise eine beliebige Menge Benzin abzuzapfen."

Eberhart, Eibinger-Miedl, Roth, Pfleger und Käfer (v.l.) | Foto:  Helmut Lunghammer
  • Eberhart, Eibinger-Miedl, Roth, Pfleger und Käfer (v.l.)
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Die historische Bedeutung der ersten Tankstelle

Der Erfolg der ersten Tankstellen basierte auf einer sicheren Lagerung des Benzins inunterirdischen Tanks – ein Konzept, das auch heute noch Standard ist. Zwei Jahre nach der Eröffnung beantragten Haas und Löffler eine Erweiterung der Tankkapazitäten, stießen jedoch auf Proteste der Anrainer. Die erste Tankstelle Österreichs blieb bis 1964 in Betrieb, bevor sie endgültig geschlossen wurde.

Zum 100-jährigen Jubiläum würdigte die Stadt Graz nun diese bedeutende Errungenschaft mit der Enthüllung einer originalgetreuen Nachbildung einer historischen Zapfsäule. Begleitet wurde die Zeremonie von hochrangigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Stimmen zum Jubiläum

Barbara Eibinger-Miedl, die steirische Wirtschaftslandesrätin, betonte in ihrer Rede die Rolle der Steiermark als Vorreiter im Automobilbereich: „Die Steiermark ist ein traditionelles Automobilland, und dass vor 100 Jahren die erste Tankstelle hier errichtet wurde, zeigt unsere Pionierrolle. Diese Innovationskraft müssen wir auch im Wandel der Mobilität nutzen.“

Jürgen Roth, Bundesobmann des Energiehandels, verwies auf die Nostalgie und den Stolz, den das Jubiläum weckt: „Wenn man die alten Bilder der ersten Tankstelle am Jakominiplatz betrachtet, erfüllt das einen mit Zuversicht, was die Zukunft der heimischen Tankstellen betrifft.“

Auch Harald Pfleger, Fachgruppenobmann der steirischen Tankstellenbetreiber, äußerte sich bewegt: „Es erfüllt mich mit großer Ehrfurcht, dass ich zur Geschichte ,100 Jahre Tankstellen in Österreich’ einige Kapitel beitragen durfte. Während ich noch in diesem Jahr ,abtanken’ werde, bleiben Tankstellen weiterhin bestehen – und zwar so lange, wie es private Mobilität gibt.“

Wissenschaftliche Perspektiven und Festakt

Helmut Eberhart von der Universität Graz und sein Team des Instituts für Kulturanthropologie haben sich eingehend mit dem „Mythos Tankstelle“ befasst. „Von hier aus ist die Mobilität ins Rollen gekommen“, so Eberhart. Seine Forschungsergebnisse werden am Abend des 16. Septembers 2024 im Rahmen eines Festakts im Styria Media Center Graz präsentiert. Dort wird auch sein neues Buch Mythos Tankstelle vorgestellt. Zusätzlich zeigen Studierende der TU Graz eine Ausstellung zur historischen und kulturellen Bedeutung von Tankstellen.

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