Öffis in Graz
"Fahrgast" ortet Mängel bei Schienenersatzverkehr
In Graz wird gebaut: Aktuell werden am Jakominiplatz und vor der Remise Alte Poststraße Gleise erneuert, weshalb keine Straßenbahnen durch die Herrengasse und Annenstraße fahren können und auch der Straßenbahnverkehr im Grazer Westen eingeschränkt ist. Die Fahrgastinformation sei überwiegend gut, doch sei der Schienenersatzverkehr stark unterdimensioniert, gibt die Fahrgast-Vertretung zu bedenken.
GRAZ. Die Woche startete für die Grazer Öffi-Nutzerinnen und -Nutzer chaotisch, was sich wohl noch die gesamt Osterwoche über fortsetzen wird. Denn aufgrund von Gleisbauarbeiten ist ein Schienenersatzverkehr für alle Bim-Linien notwendig. Bis zum Samstag gilt zudem ein eigener Osterferien-Fahrplan mit geringerer Taktung. (MeinBezirk.at hat alle Änderungen und Fahrpläne zusammengefasst.)
Am Dienstag schaltet sich nun die Fahrgast-Vertretung ein: Die Fahrgastinformation sei zwar überwiegend gut, doch sei der Schienenersatzverkehr "stark unterdimensioniert". So verkehren zwischen Jakominiplatz und Hauptbahnhof/Waagner-Biro-Straße planmäßig vier Straßenbahnlinien, was an Sonntagen 16 Straßenbahnen pro Stunde und Richtung entspricht. Diese wurden vergangenen Sonntag durch nur acht Busse pro Stunde und Richtung ersetzt.
Zu geringe Kapazität am Wochenende
Da Busse ein geringeres Fassungsvermögen als Straßenbahnen haben, stand somit weniger als die halbe Kapazität zur Verfügung, stellt "Fahrgast" fest. Die Folge waren Überbesetzungen, insbesondere zur Ankunftszeit von Fernverkehrszügen mit vielen Wochenpendlern am Abend. Zum Teil mussten laut Fahrgast sogar Fahrgäste zurück bleiben, da sie keinen Platz mehr in den Bussen fanden. Zudem kam es auch zu deutlichen Verspätungen.
Lange Wartezeiten Montagfrüh
An Werktagen verkehrt auf dieser Relation aktuell alle fünf Minuten ein Bus als Linie E. Aus den Richtungen Wetzelsdorf, Reininghaus, Eggenberg/UKH und Smart City kommen je alle zehn Minuten eine Straßenbahn (bzw. aus Eggenberg/UKH und Smart City ein Bus als Schienenersatzverkehr), also 24 Fahrzeuge pro Stunde zu den Umsteigepunkten. Zur Weiterfahrt Richtung Innenstadt stehen jedoch nur zwölf Busse pro Stunde zur Verfügung, kritisiert Fahrgast.
Naturgemäß komme es auch hier zu Überfüllungen und damit zu Verspätungen und teilweise sogar Ausfällen (zum Beispiel in der Frühspitze am Montag mit Wartezeiten von bis zu 15 Minuten). An der Haltestelle Alte Poststraße, an der der Umstieg aus Wetzelsdorf und Reininghaus in den Schienenersatzverkehr stattfindet, sammeln sich Wartende auf dem Geh- und Radweg, was wiederum den Radverkehr behindere.
Was es jetzt braucht
Die Fahrgast-Vertretung fordert daher nun ein dichteres Intervall für die Ersatzbuslinie E auf der Strecke Jakominiplatz – Hauptbahnhof – Alte Poststraße. Sinnvoll wäre zudem die Durchbindung des Schienenersatzverkehrs der Linien 1 und 6, also von Eggenberg/UKH und Smart City bis zum Jakominiplatz. Wichtig wäre außerdem eine geeignete Bushaltestelle mit ausreichend dimensioniertem Wartebereich im Bereich Remise Alte Poststraße.
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