Ganz Uruguay war schon beim "steirischen herbst"

Der Herbst bringt nicht nur ein Blätterfarbenmeer, Kastanien, Sturm und kuschelige Tage drinnen bei trübem Wetter draußen, sondern auch Kultur: Und das schon seit einem halben Jahrhundert. In dieser Zeit hat das Festival „steirischer herbst” bereits einiges erlebt (siehe Grafik links).

Dösen als Teil der Show

„Die längste Veranstaltung, die ich erlebt habe, war das Marathoncamp des steirischen herbst, das eine Woche lang 24 Stunden, also rund 170 Stunden, dauerte. Die längste Theatervorstellung war ,Who can sing a song to unfrighten me?' von Forced Entertainment – 24 Stunden großartige Performance, in denen das Dösen und Aufwachen aller inkludiert war”, erinnert sich Intendantin Veronica Kaup-Hasler zurück, die den herbst heuer von 22. 9. bis 10. 10. zum zwölften und vorerst letzten Mal leitet.
Rund um das Jubiläumsjahr wurde nun das „herbstbuch 1968 – 2017” präsentiert, das spannende und amüsante Fakten bereithält.

Proteste am zweiten Tag

So wurde etwa erstmals eine Veranstaltung des Festivals am 24. September 1968 abgebrochen – das war der zweite Tag in der gesamten Festivalgeschichte. Bleibt nur zu hoffen, dass sich dies nicht so schnell wiederholt, denn am 22. September 2017 steht die feierliche Eröffnung zum Jubiläum des 50. steirischen herbst in der Helmut-List-Halle an. Dort wurde die Kunstveranstaltung bisher am öftesten eröffnet, und zwar genau 13 Mal. Auf Platz zwei liegt das Schauspielhaus mit neun Mal, danach folgen Orte wie Oper, Landhaushof, Kasematten und Thalia.

Zehn Stunden im TV

Mediales Interesse wird der herbst auch heuer wieder wecken, an den 11. Oktober 1975 wird es jedoch wohl kaum heranreichen: Damals berichtete ORF 2 fast zehn Stunden nonstop über das Festival.
Im Vergleich zu den Salzburger Festspielen (61,7 Millionen) und Wiener Festwochen (13 Millionen) stellt der steirische herbst übrigens mit bescheidenen 4,7 Millionen Euro Budget jährlich auch ein spannendes Programm auf die Beine.