Grazer Stau-Straßen: Hier kracht es am häufigsten
Die WOCHE wollte wissen, wo es in Graz häufig kracht. Laut Polizei wären viele Unfälle vermeidbar.
Es sind die typischen „Stau-Straßen“, in denen viele Unfälle passieren: In der relativ kurzen Glacisstraße beispielsweise kam es im vergangenen Jahr zu 24 Unfällen mit Personenschaden und auch die Keplerstraße gehört mit 32 Unfällen zu den Hotspots. „Besonders auf Straßen mit viel Frequenz und gemischten Verkehrsteilnehmern, also Fahrradfahrern, Fußgängern, Öffis und Individualverkehr, ist das Unfallrisiko hoch“, bestätigt Polizeistadtkommandant Kurt Kemeter und ergänzt: „Rund ein Viertel der Unfälle in Graz passieren aufgrund von Vorrangverletzungen, beispielsweise wenn ein Autofahrer beim Rechtseinbiegen einen Radfahrer übersieht.“
Zudem sei Unaufmerksamkeit beziehungsweise Ablenkung für ein Drittel der Unfälle in Graz verantwortlich. Auch ignorieren Verkehrsteilnehmer oft das Rotlicht, so Kemeter. Eine weitere typische Ursache ist das inkorrekte Verhalten mancher Verkehrsteilnehmer. Da die Polizei nicht zu allen Unfällen gerufen wird, ist die Dunkelziffer jedoch höher.
Aufmerksam und passiv
Besonders viele Unfälle in Graz passieren an Montagen und im Frühverkehr. „Zu dieser Zeit scheint die Aufmerksamkeit besonders gering zu sein“, sagt Kemeter. Um generell Unfälle zu vermeiden, appelliert der Stadtpolizeikommandant: „Alle Verkehrsteilnehmer sollten sich aufmerksam verhalten und nicht blind auf ihren Vorrang beharren. Zudem muss man auch mit einem Fehlverhalten eines anderen rechnen.“ Fahrer einspuriger Fahrzeuge müsse bewusst sein, dass sie auch einmal übersehen werden: „Vorausschauend fahren lautet hier die Devise. Als Schwächerer nützt es einem nichts, auf sein ‚Recht‘ zu bestehen, wenn man im Endeffekt schwer verletzt wird.“ Fahrradfahrern legt Kemeter zudem nahe: „Wer kein Licht hat, wird kaum gesehen. In Graz gibt es hier großen Aufholbedarf.“ In puncto Verkehrssicherheit arbeite man mit der Stadt Graz eng zusammen, so Kemeter. Bauliche Maßnahmen seien wichtig, jedoch kommt es auch auf die Verkehrsteilnehmer selbst an. „Die Unfallanzahl würde sich deutlich reduzieren, wenn sich jeder an die groben Regeln halten würde“, betont Kemeter
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