Neue Höhenflüge, die unter die Erde führen: "Graz Inside" in der Helmut-List-Halle (+Fotos)
Eine Location erfindet sich neu: Besuch in der Helmut-List-Halle, die sich als Event-Hotspot etabliert hat.
"Eine Nacht am Broadway", "Falco – Das Musical" oder "Peter Pan" – nur ein kleiner Auszug aus dem umfassenden Veranstaltungsprogramm der Helmut-List-Halle im Februar. "Über das ganze Jahr verteilt kommen wir auf rund 200 Events mit mehr als 120.000 Besuchern", sagt Geschäftsführer Erwin Hauser nicht ohne Stolz. Die WOCHE durfte ihn im Rahmen der Serie "Graz Inside" bei einem Rundgang durch die rund 3.000 Quadratmeter große Location im Herzen der "Smart City Graz" unweit des Hauptbahnhofs begleiten. Dass auf dem ehemaligen Waagner-Biro-Werksgelände vor 20 Jahren noch eine abbruchsreife Fabrikshalle im Eigentum der AVL List stand, können jüngere Grazer heute wohl nur schwer glauben.
Privat geführtes Haus
"Die Helmut-List-Halle wurde als Konzerthaus gebaut, schließlich hatte die Stadt anno 2002 noch keinen Konzertsaal mit internationalem Format, der gerade für Veranstaltungen wie den steirischen herbst oder die Styriarte gebraucht wurde. Dazu stand ja das Kulturjahr 2003 vor der Tür", blickt Hauser zurück. Gesagt, getan: Namensgeber Helmut List ließ die Halle in nur zehn Monaten erbauen, eröffnet wurde sie schließlich am 9. Jänner 2003. Seither hat sich viel getan. "Wir haben sukzessive begonnen, dem Haus ein Profil zu geben und es als multifunktionale Spielstätte zu etablieren."
Dieser Schritt scheint gelungen zu sein, kommen Besucher heute doch zu Opern, Musicals, Kabaretts, Kongressen, Maturabällen oder Weihnachtsfeiern in die Halle. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Logistik. "Im letzten Herbst fanden bei uns zahlreiche Bälle, Kongresse und Weihnachtsfeiern statt, während im Jänner für drei Monate unsere hauseigene mobile Tribüne aufgebaut wurde, auf der dann sämtliche Musical- und Kabarettdarbietungen stattfinden", erklärt Hauser.
Gerüstet für die Zukunft
Dem Trubel kann man in der Halle im ersten Stock entkommen, wo die AVL-Lounge mit drei Kojen als Rückzugsort für Workshops und Präsentationen dient. Hinter dem großen Saal wartet indes der Catering-Bereich, der für Maturabälle auch als Ball-Disco genutzt wird. Die Künstler selbst finden ihre Ruhe in eigenen Garderoben, mit Schminktisch, Waschmaschine und weiteren Annehmlichkeiten. Die Führung wäre eigentlich zu Ende, wäre da nicht die große Baugrube hinter der Halle.
"Wir errichten bis 2021 einen unterirdisch gelegenen Saal mit 400 Sitzplätzen und 800 Stehplätzen, dazu kommt ein neues Parkhaus", sagt Hauser und verweist auf die Bagger, die bis zu zehn Meter in die Tiefe graben. Auch sämtliche Fassaden werden begrünt.
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