„Oskar“ steht vor seiner Rückkehr

Armer Oskar: Seit fünf Jahren hängt das Grazer Original kopfüber im Lager von Maria und Werner Tauschitz in Waldstein. | Foto: *geopho.com
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  • Armer Oskar: Seit fünf Jahren hängt das Grazer Original kopfüber im Lager von Maria und Werner Tauschitz in Waldstein.
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Acht Jahre ist es jetzt her, dass die Innenstadt-Initiative (InIn) unter Obmann Walter Hirth Konkurs anmelden musste. Eine Pleite mit weitreichenden Folgen – auch für ein Grazer Original (siehe Info unten). Wohl jeder erinnert sich noch an den „Oskar“ in der Herrengasse. Die legendäre weiße Statue geriet damals so wie auch ihr Duplikat unter den Hammer.

Inzwischen ist viel Wasser die Mur hinuntergeflossen. Doch die Sehnsucht der Grazer nach „ihrem Oskar“ sei geblieben – das meint zumindest FP-Gemeinderat Harald Korschelt. Er fordert die Wiederaufstellung: „Ich weiß, dass sich viele Grazer die Statue zurückwünschen. Außerdem würde sich diese als zentraler Treffpunkt in der Herrengasse eignen“, so Korschelt.

Grundvoraussetzung dafür ist aber erst einmal das Einverständnis der Eigentümer. Beide Oskars wurden ja wie gesagt versteigert, das Duplikat an eine Privatperson, das Original an die Antenne Steiermark. Geschäftsführer Rudolf Kuzmicki: „Wir sind auf jeden Fall gesprächsbereit und würden mit der Stadt auch gerne eine Kooperation eingehen.“ Derzeit lagert die Statue nämlich ungenutzt in Waldstein bei Maria und Werner Tauschitz. Dort hängt Oskar seit mittlerweile fünf Jahren kopfüber im Lager. Darum will Korschelt die Rückkehr nun auch forcieren: „Ich werde das Gespräch mit den Kulturverantwortlichen suchen.“

Doch diese fühlen sich in der Causa Oskar als falscher Ansprechpartner. „Die Statue wurde nie als Kunstwerk geführt“, heißt es aus dem Büro von SP-Kulturstadtrat Edmund Müller. Dennoch würde auch er eine Wiederaufstellung begrüßen.

Ob’s nun tatsächlich dazu kommt, hängt unter anderem auch von unseren Lesern ab. Sollten die Grazer nämlich via WOCHE mehrheitlich für ein Comeback votieren, will sich Citymanager Heimo Maieritsch einschalten. Er würde sich dann für Oskar starkmachen und bei der Suche nach einer geeigneten Fläche helfen. Nehmen Sie also an unserem Voting teil oder schreiben Sie uns Ihre Meinung an: leserbriefe@woche.at.

DIE UNENDLICHE GESCHICHTE DES OSKARS

• Im Jahr 1986 ließ Kultfriseur Walter Hirth in der Herrengasse vor seinem Salon den von Künstler Erwin Talker erschaffenen „Oskar“ aufstellen.
• Die weiße Figur wurde alsbald zum Liebkind der Grazer. So bekam er von einem Passanten alltäglich eine „Watschn“ verpasst und wurde zum
beliebten Fotomotiv wie auch zum
Objekt der Begierde für Sprayer, Hirth füllte für ihn sogar einen eigenen Meldezettel aus.
• Als 2003 Konkurs- und Betrugsverfahren gegen Hirth liefen, kamen der Oskar und sein gleich großer Zwilling in die Konkursmasse.
• Ein rückwärtsfahrender LKW machte den Oskar schließlich 2004 zum Unfallopfer, löste ihn aus der Verankerung und beschädigte ihn schwer.
• 2005 hieß es bei der öffentlichen Versteigerung schließlich: „And the Oskar goes to – Antenne Steiermark“.
Den Zuschlag für dessen Zwilling erhielt damals übrigens Emil Knauer.
• Künstler Werner Tauschitz setzte die Skulptur wiederum so weit in Schuss, dass sie abermals in der Herrengasse aufgestellt werden könnte.
• Die Frohbotschaft, dass Oskar an seinen Platz zurückkehren wird, wurde bislang übrigens schon mehrfach verkündet, bislang scheiterte das Vorhaben aber noch jedes Mal.

Diese Aktion ist beendet.

Armer Oskar: Seit fünf Jahren hängt das Grazer Original kopfüber im Lager von Maria und Werner Tauschitz in Waldstein. | Foto: *geopho.com
Macht als „Oskar“ gute Figur: Harald Korschelt. Nun will der FP-Mandatar das Original in die Herrengasse zurückbringen. | Foto: *geopho
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