Schlachthof stinkt Gerstl
Vorwurf der Geruchsbelästigung: Karl Gerstl & Tagger-
Mieter wollen Schlachthof klagen.
Rund um das Gelände der alten Tagger-Mühle liegt Ärger in der Luft. Dicker Ärger. Der Grund: Den eingemieteten Betrieben stinkt der angrenzende Schlacht- & Zerlegebetrieb der Familie Macher gewaltig. Jetzt wollen sie handeln. Angeführt von Primar Karl Gerstl, der nebenan seit rund drei Jahren einen Kfz-Handel besitzt, wollen sie eine Sammelklage wegen Geruchsbelästigung einreichen.
"Es stinkt so arg, dass man teilweise zum Erbrechen kommt. Wenn ich Gäste bei mir in der Halle habe, gehen die deswegen sofort wieder. Das ist einfach nur peinlich. So geht es auch den anderen hier ansässigen Firmen. Wie die Menschen es den ganzen Tag hier in ihren Büros überhaupt aushalten, ist mir ein völliges Rätsel", berichtet Gerstl.
Er glaubt, den Grund für den strengen Geruch zu kennen: "Das Unternehmen wäscht die Viehwaggons im Freien. Das ist ganz klar verboten", sagt er. Kontakt mit dem Gesundheitsamt der Stadt gab es schon, die Behörde war es auch, die zur Klage geraten hat. Zusätzlich wollen Gerstl & Co. nun auch Geruchsmessungen anfordern.
Ganz klar gescheitert sei der Versuch, mit dem Schlachthof-Eigentümer Norbert Macher über die problematische Situation zu reden. "Das ist komplett sinnlos, er ist alles andere als einsichtig", bilanziert Gerstl.
Die Vorwürfe einiger Tagger-Mieter gehen noch weiter. Sie wollen beobachtet haben, dass angelieferte Tiere im Sommer oft mehrere Stunden in der prallen Sonne gestanden haben. Außerdem hätten sie Schlachtungen bis spät in die Nacht wahrgenommen. In den Plan der Tagger-Mieter, ihrem Ärger offiziell Luft zu machen, sollen übrigens auch die Anrainer einbezogen werden. Sie werden, so Gerstl, in den nächsten Tagen per Flugblatt über die geplanten Schritte informiert.
Der Schlacht- und Zerlegebetrieb Macher war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht erreichbar.
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