TU entwickelt neue Gesichts-Schutzschilde für Mediziner

- Übergabe der ersten Schutzschilde: Hans Peter Schnöll, Philipp Metnitz und Christian Ramsauer (v.l.)
- Foto: Lunghammer - TU Graz
- hochgeladen von Christoph Hofer
Die im 3D-Drucker gefertigten Schilde wurden der KAGEs übergeben. Ziel ist die Serienproduktion.
Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Vor wenigen Monaten hätte wohl kaum einer gedacht, dass Schutzmasken zu einem der nachgefragtesten Gegenstände werden würden. Aufgrund der Corona-Krise ist aber alle anders, Schutzausrüstung, vor allem für klinisches Personal, ist weltweit Mangelware. Steirische Forscher können in diesen herausfordernden Zeiten aber Abhilfe schaffen: Dank einer Initiative von Christian Ramsauer, Leiter des Instituts für Innovation und Industrie Management an der TU Graz und seines Stellvertreters Hans Peter Schnöll sowie von Philipp Metnitz, dem Leiter der Klinischen Abteilung für Allgemeine Anästhesiologie, Notfall- und Intensivmedizin der Med Uni Graz, konnten der KAGes eine erste Tranche von selbst gefertigten Gesichts-Schutzschilden übergeben werden.
Arbeiten im Schichtbetrieb
Konzipiert wurde diese Schutzausrüstung am Schumpeter-Labor für Innovation der TU Graz. In einem Schichtbetrieb am vergangenen Wochenende wurde sie dann hergestellt. "Ingesamt werden für die KAGEs in den kommenden Wochen 10.000 solcher Schilde an der TU Graz produziert", erklärt Ramsauer. Schnelligkeit ist momentan Trumpf. So sind derzeit mehr als 30 leistungsfähige 3D-Drucker rund um die Uhr im Einsatz. Die Kapazitäten können aber auch noch erhöht werden. In Summe entstehen an die 300 Stück Gesichtsschilde pro Tag. "Es ist unglaublich, mit wie viel Motivation und Engagement das medizinische Personal in Österreich unterstützt wird. Die breite Solidarität, die ich in den letzten Wochen erleben durfte, ist für mich einmalig und zeigt mir, dass wir gemeinsam wirklich etwas bewegen können", ergänzt Mednitz.
Schutzschilde für ganz Österreich
Die Gesichts-Schutzschilde wurden von Ärzten im laufenden Betrieb getestet und von den zuständigen Stellen der KAGEs aus hygienischer Sicht geprüft. Sie sind darüber hinaus wiederverwendbar und können leicht gereinigt bzw. desinfiziert werden. Als weiteres Ziel wird die Serienproduktion angestrebt. Das Institut für Innovation und Industrie Management ist dazu mit zwei österreichischen Unternehmen im Austausch. Ziel ist es, die Schutzschilde, die im Wesentlichen aus drei Bauteilen bestehen, auch anderen medizinischen Versorgungseinrichtungen in Österreich zur Verfügung zu stellen.
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