Von Andritz bis Puntigam: Fehlende Gehwege als Aufreger
WOCHE-Leser zeigen, an welchen Stellen Graz in die Sicherheit der Fußgänger noch investieren muss.
Braucht Graz einen eigenen Beauftragten, der sich um die Belange der Fußgänger kümmert? Diese Frage hat die WOCHE in der vergangenen Ausgabe gestellt und von den Lesern eine eindeutige Antwort bekommen. Tenor: Es müsse deutlich mehr für den gehenden Bürger getan werden, vor allem fehlt es an Gehsteigen, und das in so gut wie jedem Bezirk.
Was im Norden fehlt
In Andritz sieht Michael Streminger Verbesserungsbedarf beim Schöckelbachweg. "Teilweise gibt es keinen Gehsteig, teilweise ist der Weg zu schmal. Oft wird er als Ausweichstrecke zur Andritzer Reichsstraße genutzt. Daher herrschen hier gefährliche Situationen für Fußgänger und Radfahrer. Besonders betroffen sind Schul- und Kindergartenkinder."
Ebenfalls im Norden sieht Barbara Zieger Handlungsbedarf beim Ursprungsweg. "Diese Passage ist für Fußgänger und Menschen mit Kinderwagen ein Wahnsinn." Einen Gehweg würde sich Klaus Streichert indes in der Straßengelstraße wünschen. "Die Sackgasse, die auch als Radweg genutzt wird, ist sehr schmal und am Wochenende oft zugeparkt. Ich gehe immer mit großen Bedenken von der Öffi-Haltestelle zu meiner Wohnung."
Mühsame Umwege
In Eggenberg würde sich Sonnhild Bergmann in der Vinzenzgasse zwischen Eisengasse und Blümelstraße einen durchgehenden Gehsteig wünschen. "Durch parkende Autos muss man zwei Mal die Straße überqueren." Weiter stadteinwärts wird von unseren Lesern auch die Heinrichstraße thematisiert: So fehlt Sandro Schachner auf Höhe "das Lorenz" ein beidseitiger Gehsteig, "obwohl es dort Wohnbauprojekte am laufenden Band gibt." Auch Martin Grassegger stößt ins selbe Horn: "Wer hier sicher die Straße überqueren möchte, muss 100 Meter zur Panoramagasse zurückgehen, wo sich ein Schutzweg befindet."
Gebiet ohne Gehsteig
Die Bürgerinitiative ALS weist im Süden der Stadt daraufhin, dass es in der Liebenauer Hauptstraße noch zahlreiche Abschnitte ohne Gehsteig gibt. In Puntigam gibt es scheinbar am meisten Handlungsbedarf: Sowohl Puchstraße, Herrgottwiesgasse und Hafnerstraße haben laut Bezirksvorsteher Helmuth Scheuch keine durchgehenden Gehwege. Noch problematischer scheint die Situation in der Rudersdorfer Straße zu sein: "Wir haben seit 2020 eine wunderbare Verkehrsanbindung direkt in die Innenstadt, aber der Weg zu den Haltestellen gleicht einem Spießrutenlauf", erklärt Karla Kraxner. "Wir sind in der Rudersdorfer-Au zu Hause. In diesem Gebiet gibt es überhaupt keinen Gehsteig. Der nächste beginnt an der Ortsgrenze zu Feldkirchen", klagt Bettina Gölles.
Gefahr für Sehbehinderte
Es gibt aber auch zentrumsnahe Probleme: "An der Ecke Leechgasse/Geidorfgürtel rennt man am Gehweg direkt in Verkehrsschilder – und das in einem Viertel, wo wegen der Nähe zum Odilieninstitut häufig Menschen mit Sehbehinderung unterwegs sind. In der Pauluzzigase hört der Gehsteig einfach auf, Fußgänger müssen entlang des Stiftingbachs auf die Straße ausweichen", erklärt Djamila Rieger. Via Mail an leserbrief@woche.at können Sie uns weitere Gehsteigprobleme schildern.
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