Lexikon des unnützen Wissens
Wieso wirft man Geld aus dem Fenster und steht dann in der Kreide?

Bald Monatsmitte - und das Geld wird langsam knapp. Dabei habe ich es doch gar nicht aus dem Fenster geworfen. Würde auch wenig Sinn machen - dann müsste ich es im Garten bzw. auf dem Vorplatz wieder aufklauben.

Aber wieso sagt man eigentlich, dass Geld zum Fenster rausgeworfen wird? Die Erklärung ist simpel: In der bayrischen Stadt Regensburg tagte zwischen 1663 und 1806 der deutsche Reichstag. Und zwar im heutigen Alten Rathaus. Der Tagungsraum hatte ein großes Fenster, von wo aus die Kaiser sich huldigen ließen und öfters Geld an die unterhalb Wartenden verteilte. Freilich: Beim Geld der Kaiser handelte es sich zum großen Teil um Steuergelder - die Kaiser warfen also das Geld der einfachen Leute aus dem Fenster. Und gebaren so eine Redewendung.

Wenn man zu viel Geld aus dem Fenster wirft, steht man danach vielleicht in der Kreide, hat also Schulden. Wieso "in der Kreide"? Ganz einfach: Früher schrieb man in Geschäften und Gasthäusern häufig die Schulden der Kunden und Gäste mit Kreide auf Schiefertafeln.

Übrigens: In Uganda wirft man den "Uganda-Schilling" beim Fenster raus, während man in Madagaskar mit dem "Ariary" in der Kreide steht.

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