Wo noch immer gebürstet wird
Seit 166 Jahren werden in der Rösselmühlgasse Bürsten aller Art verkauft.
Nicht auf den ersten, aber mit Sicherheit auf den zweiten Blick sieht man sie in Graz doch noch: Die Rede ist von jenen Spezialgeschäften, in denen die Zeit still zu stehen scheint. Ein Hauch von Gestern weht definitv auch durch die Bürsten- und Korbwaren GmbH. Im Jahr 1852 von Wolfgang Adam Schmidt gegründet, ist das in der Rösselmühlgasse beheimatete Unternehmen bis heute in Familienbesitz geblieben.
Alles selbst gemacht
Ein wenig Wehmut schwingt aber dennoch mit, wenn Seniorchef Wolfgang Dieter Schmidt über die Vergangenheit erzählt. "Früher wurde jeder einzelne Artikel von Hand gefertigt, da haben uns die Bauern mit Material beliefert. Heute ist das nicht mehr möglich." Und dennoch befindet sich noch immer eine Bürstenfabrik im Haus. "Die Leute sind heute so weit, auf Plastik zu verzichten und wollen beispielsweise Zahnbürsten aus Schweineborsten."
Diese und hunderte weitere Artikel finden sich im großen Verkaufsraum. So wandert der Blick von so genannten Klosterbürsten ("Das sind Massagebürsten aus Kupferdraht") über Gemüse-, und Geschirr- bis zu Thermoskannenbürsten. "Unser Hauptgeschäft ist heute die Belieferung industrieller Großkunden und dennoch macht es immer wieder Freude, Leute persönlich zu beraten." Die nächsten 150 Jahre können also kommen ...
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