Kommentar
Hermann Schützenhöfer – ein großer Abgang

Da geht er hin: Hermann Schützenhöfer nach seiner Rücktritts-PK. | Foto: Konstantinov
3Bilder
  • Da geht er hin: Hermann Schützenhöfer nach seiner Rücktritts-PK.
  • Foto: Konstantinov
  • hochgeladen von Roland Reischl

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer legt mit Anfang Juli sein Amt zurück, Landesrat Christopher Drexler wird die neue Nummer 1 – ein Kommentar.

STEIERMARK. Zum Finale hat der Stratege und politische Fuchs Hermann Schützenhöfer noch einmal zugeschlagen: Just zu einem Zeitpunkt als wirklich keiner damit gerechnet hat, als sich schon wieder Gerüchte um eine weitere Amtsperiode rankten, hat er die Reißleine gezogen und die Politik-Szene ganz ordentlich überrascht.

Auch der Zeitpunkt war wohl gewählt, rund ums politisch ruhige Pfingstwochenende durfte er sich sicher sein, dass ihm die große Bühne allein gehört.

Abgang in Ehren

Diese Bühne sei ihm auch vergönnt, immerhin fällt im Juli der Vorhang für eine politische Karriere, die über 51 Jahre lang gedauert hat. Mit einer Bilanz, die sich sehen lassen, vor allem in der Zeit, als er an der Spitze der ÖVP stand: Er hat die Partei übernommen, als sie am Boden lag, er hat mit Franz Voves eine erfolgreiche Reformpartnerschaft mit den Mammutprojekten Bezirks- und Gemeindefusion gegen alle Gegenwehr durchgezogen.

Gerade die letzten Jahre, jene als Landeshauptmann, waren jene mit den größten Herausforderungen. Ganz Politiker der alten Schule hat er in der Pandemie nicht das schlingernde Schiff verlassen, hat an seiner breiten politischen Brust vieles abprallen lassen und die Steiermark gut durch diese schwierige Zeit gebracht. 

Neuer Mann, frischer Wind

Mit Christopher Drexler wird sich jetzt der politische Stil in der Steiermark definitiv ändern. Mit dem "Schützi" geht einer der letzten grauen Eminenzen der ÖVP, Drexler ist weder Typus Landesvater, noch viel weniger Landesfürst. Sein Stil wird jünger, moderner, da und dort wohl kantiger und visionärer sein. Ein Zugang, der dem Land durchaus gut tun kann und der auch zum richtigen Zeitpunkt kommt.

Dafür darf die ÖVP dem scheidenden Schützenhöfer herzlich Danke sagen, denn auch bei dieser Entscheidung hat er – wie wohl sein ganzes politisches Leben – zuerst und vor allem an die Partei gedacht. Mit Spannung darf man jetzt darauf schauen, wie es Drexler inhaltlich anlegen wird, wie er auf den Regierungspartner zugeht und wie er die Regierung umbauen wird. Die Politik in der Steiermark könnte wieder spannender werden ...

Die Story zum Rücktritt:

Schützenhöfer zieht sich zurück und übergibt an Drexler

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.