Plenzengreith hat keine Lust auf Stenzengreith

Die Zwangshochzeiten der Reformpartner Voves und Schützenhöfer machen auch vor dem Schöcklland nicht Halt: Vorgesehen ist eine Fusion zwischen Gutenberg und Stenzengreith. Ein Ortsteil der Plenzengreither will da allerdings nicht mitmachen: "Die Katastralgemeinde Plenzengreith fühlt sich sozial und geographisch viel mehr dem Passailer Kessel zugeneigt", erklärt Wolfgang Bleimuth, SP-Gemeinderat in Stenzengreith. "Eine Fusion mit Arzberg wäre für uns am besten. Hier gibt es bereits eine gemeinsame Feuerwehr, eine Volksschule sowie einen Kindergarten", begründet Bleimuth. Schwierigkeiten dabei: Arzberg soll daneben auch noch mit Passail, Neudorf/Passail und Hohenau fusionieren. Und auch auf die Rückendeckung von VP-Bürgermeister Albert Glettler darf Bleimuth nicht zählen: "Eine Teilung unseres Ortes sehr schwierig. Wir haben hier nur bedingt Einfluss auf den Plan des Landes."

Attendorfs Weg gehen
"Stimmt nicht", kontert Bleimuth. Und könnte damit Recht behalten: Denn bereits Ortsteile der Gemeinde Attendorf haben eine Bürgerbefragung erzwungen und sind auf dem Weg zur Teilfusionierung mit Seiersberg. Die restliche Gemeinde wird aller Voraussicht nach mit Hitzendorf und Rohrbach zusammengelegt.
Denselben Weg hat auch Bleimuth bereits eingeschlagen: "Wir haben die Bürgerinitiative "Pro Plenzengreith" gegründet. Außerdem haben wir eine Petition gestartet." Diese zeigt: Von 140 Plenzengreithern wollen 114 eine Teilfusionierung. "Viele Leute kamen zu mir und haben gesagt, dass sie das eigentlich gar nicht unterschreiben wollten", zeigt sich Bürgermeister Glettler allerdings skeptisch gegenüber der Petition. Aber: Eine Befragung im gesamten Ort ergab im Vorjahr ein ähnliches Bild: Bei 96 % Wahlbeteiligung sprachen sich 65 % für eine Absplittung von Plenzengreith aus.
"Vermögens- und Schuldenteilung sind bei einer Teilfusionierung extrem schwierig", hält Glettler dagegen und setzt fort: "Wir haben uns intensiv mit den Fusionen auseinandergesetzt. Eine Gesamtfusion mit Gutenberg wäre am besten." Der Ortschef räumt aber ein: "Mir als Privatperson ist das aber komplett wuascht. Bei der Befragung im Vorjahr hab' ich sogar für die Teilfusionierung gestimmt." Dass sich der Bürgermeister trotzdem vehement gegen eine Absplittung der Plenzengreither wehrt, bleibt für Bleimuth ein Rätsel. Fix hingegen: "Pro Plenzengreith" wandte sich nun an den Volksanwalt. "Wir haben einen Antrag auf eine weitere Bürgerbefragung gestellt", so Bleimuth. C. Sammer