Grazer Innenstadt
Stadträtin Schönbacher fordert 1.000 neue Parklätze
Beim (Korruptions)Freien Gemeinderatsklub ortet man "grüne Schikane" gegenüber Autofahrerinnen und Autofahrern. Statt des geplanten Wegfalls von Autostellplätzen wünscht sich Stadträtin Claudia Schönbacher neue Hoch- und Tiefgaragen im Grazer Zentrum.
GRAZ/INNERE STADT. Jüngste Medienberichte über die Pläne, die städtischen Parkgebühren für größere Autos zu erhöhen und 200 öffentliche Parkplätze umzuwandeln, stoßen beim (Korruptions) Freien Gemeinderatsklub auf wenig Gegenliebe. So meldet sich seitens der ehemals Freiheitlichen Stadträtin Claudia Schönbacher mit einem Vorschlag, der die von der Rathauskoalition angestrebten Verkehrswende konterkariert.
Aus ihrer Sicht, seien "bereits jetzt in der Innenstadt kaum ausreichend Parkmöglichkeiten für Kunden und Anrainer" vorhanden. "Wie es Wirtschaftsbetrieben ohne nahegelegenen Parkmöglichkeiten geht, haben wir am Negativbeispiel der Annenstraße gesehen", bemüht sich Schönbacher in ihrer Argumentation. "Eine Fortsetzung davon in der Innenstadt" wolle man seitens ihres Gemeinderatsklubs nicht zulassen: "Deswegen fordern wir die Schaffung 1.000 neuer, zentral gelegener und für die Benutzer kostengünstige Stellplätze durch Hoch- und Tiefgaragen, um den Grazern eine Entlastung zu bieten."
Forderung mit Symbolcharakter
In welcher Form dies geschehen soll, bleibt man auf Nachfrage von MeinBezirk.at schuldig. "In der Innenstadt ist der Spielraum freilich nicht allzu groß", so Schönbachers Büroleiterin Jasmin Hans, die auf frühere Diskussionen zum (Aus-)Bau von Tiefgaragen am Eisernen Tor und am Andreas-Hofer-Platz verweist. Die Frage, ob es sich bei den 1.000 geforderten Parkplätzen, um eine rein symbolische Zahl handelt, bejaht Hans: "Wenn man nur Parkplätze streicht, läuft es in der Stadt irgendwann nicht mehr rund." Das derzeit vorhandene Angebot an Tiefgaragen befindet man für die Allgemeinheit als zu teuer.
Etwas Positives kann Schönbacher den Plänen der Rathauskoalition dennoch abgewinnen: "Natürlich befürworte ich es, mehr Raum für Begegnungen und Lebensraum zu schaffen." Aber: "Nicht ohne eine echte Alternative für die vorhandenen Parkplätze mitzudenken und umzusetzen."
"Umverteilung auch im Sinne der Wirtschaft"
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) hält dem Ansinnen Schönbachers entgegen, das auch beim Thema Parken Klimaschutz oberste Priorität haben müsse: "Die Errichtung von 1.000 neuen Parkplätzen in der Innenstadt oder gar der Bau von Hochgaragen sind Forderungen, die völlig aus der Zeit gefallen sind."
Ihr Ziel sei es, "den Raum, der in der Stadt zur Verfügung steht, so umzuverteilen, dass alle gerne zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sein können und dass Platz ist für schattenspendende Bäume und Begrünung." Die geplante Umgestaltung sei im Sinne der Wirtschaftstreibenden ist, so Schwentner, die als Beispiel die Wiener Mariahilferstraße anführt.
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