Rad versus Auto
Uneinigkeit um Fahrradstraße in der Marburger Straße

Tempo 30, nebeneinander Fahrradfahren und keine Durchfahrt für den KFZ-Verkehr – so das Konzept der Fahrradstraße.  | Foto: Stadtblatt
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  • Tempo 30, nebeneinander Fahrradfahren und keine Durchfahrt für den KFZ-Verkehr – so das Konzept der Fahrradstraße.
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Die in Umsetzung befindliche Fahrradstraße in der Marburger Straße in Graz St. Peter sorgt aktuell für Wirbel im Bezirk. Seitens der ÖVP heißt es, die damit verbundene Sperre für den KFZ Verkehr sei nicht im Sinne der Bevölkerung. Der Grüne Bezirksvorsteher steht hinter dem Masterplan, der bereits 2021 beschlossen wurde und durch den "eine sichere und angenehm zu nutzende Verbindung" für Radfahrende und Fußgängerinnen und Fußgänger geschaffen werde.

GRAZ. Der Abschnitt in der Marburger Straße zwischen Petrifelder Straße und dem Fuß- und Radweg entlang der TU Inffeldgasse in St. Peter wird aktuell zur Fahrradstraße umgebaut. Der Grundstein dafür wurde bereits 2021 unter Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) mit dem Masterplan zur Radhauptstadt gelegt. Konkret bedeutet dieses Konzept, dass in dem rund 700 Meter langen Streckenabschnitt künftig die Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer den Ton angeben. "Das heißt, dass hier künftig die vielen fahrradfahrenden Menschen sicherer unterwegs sein werden", erklärt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne). 

In der Marburger Straße haben künftig Fahrradfahrerinnen und -fahrer das Sagen. | Foto: Wolfgang Kühnelt
  • In der Marburger Straße haben künftig Fahrradfahrerinnen und -fahrer das Sagen.
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Mit zwölf Prozent Radanteil sei die Straße schon jetzt eine wichtige Radverbindung ins Stadtzentrum, die Verbindung soll im Rahmen der Radoffensive gestärkt werden. Radfahrende sollen hier künftig auch nebeneinander fahren dürfen, Autos wiederum nur mehr 30 km/h und nur noch zu- und abfahren – nach Hause, zum ORF-Zentrum, zur Arbeit, aber nicht mehr durchfahren. Zudem wird der Gehweg breiter gemacht und so auch für Fußgängerinnen und Fußgänger bequemer. Die heute dort fahrenden Busse der Linie 64 sollen weiterhin wie bisher verkehren. 

Uneinigkeit im Bezirk

Der Grüne Bezirksvorsteher Matias Neumann betont in diesem Zusammenhang den größeren Nutzen, den die Umsetzung einer Fahrradstraße haben soll: "In St. Peter stehen wir alle – wie auch in der gesamten Welt – vor großen Herausforderungen in Zusammenhang mit dem Klimawandel. St. Peter klimafit und enkerlfit zu machen, kann für uns im positiven Sinn bedeuten, dass wir in Zukunft gesünder leben werden, die täglichen Staus in unseren Straßen der Vergangenheit angehören werden, die Luftqualität zunehmen wird und wir uns sicherer in der Stadt bewegen werden."  

Dieser größere Zweck ist jedoch für viele Autofahrerinnen und Autofahrer nicht das vorrangige Thema, seit die Bauarbeiten in der Marburger Straße mit 11. April gestartet haben und die Straße für den KFZ-Verkehr bereits weitgehend gesperrt wurde. Seitens der Bezirks-ÖVP wird von heftigen Protesten der St. Peter Bevölkerung gesprochen. Die Sperren würden für viele Anrainerinnen und Anrainer, Pendlerinnen und Pendler große Umwege bedeuten, sagt ÖVP–Bezirksparteiobmann Gerhard Spath. Die Belastung würde so nur auf die Seitengassen verlagert werden. "Wir sind grundsätzlich für die Fahrradstraße und auch dafür, dass hier Tempo 30 gilt. Womit wir nicht einverstanden sind, ist die Sperre für den KFZ-Verkehr", sagt Spath. 

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Bezirksversammlung mit Politik und Bevölkerung

Die Thematik soll am kommenden Dienstag, dem 9. Mai im Rahmen einer Bezirksversammlung im Pfarrsaal St. Peter diskutiert werden. Angekündigt sind Referentinnen beziehungsweise Referenten aus der Politik und den entsprechenden Abteilungen der Stadt Graz und vom Land Steiermark. Die anwesende Bezirksbevölkerung hat die Möglichkeit, Fragen und Anliegen an den Bezirksrat zu stellen.

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