99ers-Manager Bernd Vollmann zieht Bilanz (+Video)
Eishockey-Manager Bernd Vollmann über die schwere Saison der 99ers und den anstehenden Umbruch.
Weder die Fans der Graz99ers noch die Club-Verantwortlichen hätten im Sommer wohl damit gerechnet, die Bilanz über die Saison 2020/21 schon so früh ziehen zu müssen. Nach Platz acht im Grunddurchgang schloss man die Qualirunde schlussendlich mit dem sechsten und somit letzten Platz der Ice Hockey League ab. 99ers-Manager Bernd Vollmann im Gespräch über die Gründe für die verpatzte Saison und seine Hoffnungen für die Zukunft.
WOCHE: Die Saison der 99ers ist zu Ende – wie fällt das Fazit aus?
Bernd Vollmann: Wir sind grundsätzlich sehr gut gestartet, haben auch die Pause mit Coronafällen, die quasi jedes Team der Liga einmal hatte, fast am besten überstanden und haben die Liga angeführt. Das Bild war natürlich verzerrt, da wir mehr Spiele als unsere Gegner hatten, und ich habe damals schon gesagt, dass der erste Platz vielleicht ein bisschen zu hoch gegriffen ist. Das hat sich dann auch bewahrheitet – so extrem hätte ich es mir allerdings nicht vorgestellt.
Nach dem Trainerwechsel waren die Voraussetzungen mit davor elf Niederlagen aus zwölf Spielen für Jens Gustafsson nicht die einfachsten ...
Jens hatte ein sehr schweres Los und ist nicht ins kalte Wasser geworfen worden, sondern ins Eisbecken. Wir haben es weiter nicht geschafft, mehr als zwei Spiele am Stück zu gewinnen und das Play-off zu erreichen, und das bleibt am Ende einfach stehen.
Woran lag es, dass man nach dem guten Beginn nie mehr wirklich in Fahrt kam?
Mit Daniel Oberkofler fehlte unser bester österreichischer Stürmer beinahe die gesamte Saison, dazu die Verletzungen von Parker McKay und Dominik Grafenthin – das können wir als 99ers dann einfach nicht verkraften. Dazu kommt die ganze Saison eine schlechte Leistung der Special Teams und auch die Entscheidung von uns als Verein, mit nur einem Legionär auf der Verteidigerposition in die Saison zu gehen, war im Nachhinein sicher die falsche.
Gibt es auch positive Erkenntnisse an dieser Saison?
Wir konnten drei Akademiespieler mit viel Eiszeit in die Mannschaft integrieren, das ist ein hervorragender Wert.
Welcher Trainer zukünftig das Sagen hat, steht noch nicht fest, fünf Spieler wurden bereits verabschiedet – wie soll der Umbruch aussehen?
Wir führen Gespräche mit Jens Gustafsson und auch anderen Trainern und wollen diese Woche noch unsere Entscheidung verkünden. Was den Kader angeht, wollen wir die weiteren Schritte dann gemeinsam mit dem neuen Trainer gehen.
Wenn sich der Manager etwas wüschen darf: Wie sieht die kommende Saison optimalerweise aus? Was sind die Ziele?
In der Optimalvariante haben wir in der kommenden Saison wieder volle Hallen – ich kann mir aber kaum vorstellen, dass das so kommt. Ansonsten will ich einfach wieder ein kompetitives Team, dass um die Play-offs mitspielt. Wir wollen die Philosophie mit den Jungen weitergehen, auch wenn man natürlich nicht nur mit den Jungen spielen kann. Unser Ziel ist also, die Balance zwischen Einbau von Akademiespielern und dem Erreichen des Play-offs zu finden.
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