Das Grazer „Derby“ um die Stattegger Damen

Hinter Lisa Weissensteiner und Co sind zwei Vereine her.	Foto: Krainer
  • Hinter Lisa Weissensteiner und Co sind zwei Vereine her. Foto: Krainer
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Stattegg will seine Damen „loswerden“, der GAK ist interessiert daran. Jetzt funkt plötzlich der SK Sturm dazwischen.

Es kann schon vorkommen, dass sich Männer um Damen streiten, dass aber zwei Fußballvereine ums weibliche Geschlecht kämpfen, sieht und hört man nicht oft. Doch das scheint sich im folgenden Fall zuzutragen:
Die Stattegger Fußballdamen haben nicht nur eine schlechte Saison hinter sich (der Abstieg aus der Bundesliga droht), sondern sind in Stattegg nicht mehr erwünscht. Präsident Stefan Gary soll dies schon vor Monaten verkündet haben. Dass er auch Fördergelder, die der Damensektion zugestanden wären, zweckentfremdet haben soll, brachte bei Sektionsleiter Christian Weswaldi das Fass zum Überlaufen: „Daher haben wir uns schon vor Monaten darum gekümmert, einen eigenen Verein zu gründen, um den jungen Damen eine gute Möglichkeit geben zu können, um ihren Sport auch weiterhin auszuüben.“ Nach Gesprächen mit dem GAK war klar: Die Stattegger Damen sollen in Zukunft als „FFC Graz GAK“ einlaufen. Der GAK stellt seine Infrastruktur in Weinzödl zur Verfügung und wird als Gegenleistung ein Jahr lang im Vereinsnamen mitgetragen.
Nach dem WOCHE-Artikel in der letzten Ausgabe wurde nun allerdings auch der SK Sturm (hat eine Kooperation im Jugendbereich mit Stattegg) munter und will plötzlich um die jungen Damen mitmischen. In einer Besprechung letzte Woche wurden sie von Stattegg quasi gezwungen, für Sturm zu spielen. Gary vor versammelter Belegschaft: „Entscheidet euch jetzt für Sturm. Wenn nicht, dann könnt ihr gehen, aber natürlich nur dann, wenn eure Ablöse bezahlt wird.“
Mario Karner, der in Zukunft das Projekt „Mädchenfußball“ beim SK Sturm leiten soll, erklärt: „So oder so, Sturm wird auf jeden Fall in den Mädchenfußball einsteigen. Ab der kommenden Saison werden wir eine U-13-Mädels-Mannschaft stellen. Natürlich wäre es begrüßenswert, wenn wir da die Stattegger Damen für die erste oder zweite Bundesliga übernehmen könnten, damit die 14- und 15-Jährigen eine Perspektive haben. Deshalb haben wir unser Projekt vorgestellt. Nur eines ist auch klar: Streit will ich keinen, am besten ist es, wenn wir die Mädels selbst entscheiden lassen.“
Dazu ergreift Stattegg-Kapitänin Lisa Weissensteiner das Wort: „Ich hab mit allen Mädels gesprochen, wir sind uns einig: Wir wollen nicht zu Sturm!“ Eine Fortsetzung in diesem Theater scheint es wohl fix zu geben ...

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