Grazer Erfolge im Schwimmbecken

Ist eine echte Koryphäe im Schwimmsport: Caroline Pilhatsch | Foto: GEPA
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Schwimmen hat in Graz eine lange Tradition: Überblick über eine Historie, die mit Tarzan begonnen hat.

Im russischen Kasan geht ab nächster Woche die Kurzbahn-Europameisterschaft über die Bühne – Grund genug, um auf die Geschichte des Grazer Schwimmsports zurückzublicken. Das erste große Highlight hat gleich einen Hauch von Hollywood: Der Auftritt von Weltklasseschwimmer Johnny Weißmüller, dem berühmten "Tarzan"-Darsteller, im Jahr 1923. Bis heute halten sich die Gerüchte, dass Weißmüller damals in der Grazer Militärschwimmschule sogar einen inoffiziellen Weltrekord geschwommen sei. Auf jeden Fall sorgte das Gastspiel des späteren Leinwandstars für viel Aufsehen – und hatte somit wahrscheinlich auch Auswirkungen auf die Entwicklung des Grazer Schwimmsports.

Die Grazer Schwimmerin Caroline Pilhatsch (2.v.l.) ist in einer sehr sportlichen Familie aufgewachsen.  | Foto: KK
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Starker GAK-Athlet

Zumindest waren die hiesigen Schwimmer jahrzehntelang stets im österreichischen Spitzenfeld zu finden. Sportinteressierten wohl noch heute ein Begriff: Gert Kölli. Im Jahr 1957 schwamm der GAK-Athlet bei einem Meeting in Budapest mit 58,2 Sekunden einen österreichischen Rekord im 100-Meter-Kraul-Bewerb. In den darauffolgenden Jahren verbesserte Kölli die Marke sogar auf 57,6 Sekunden. Es sollte nicht das letzte Grazer Ausrufezeichen im heimischen Schwimmsport bleiben. Der ATG-Schwimmer Peter Schmid dominierte zwischen 1967 und 1973 die 100-Meter-Krauldistanz. Seine Bestleistung auf der Kurzbahn, damit zu dieser Zeit gleichbedeutend mit dem österreichischen Rekord: 54,8 Sekunden. Auch Grazer Damen waren höchst erfolgreich: Helga Rieckh (Kraul), Lore Dobbs (Rücken) oder Dagmar Drescher (Brust) waren in ihren Disziplinen die besten Schwimmerinnen Österreichs.

Hat zahlreiche heimische Rekorde "erschwommen": M. Spitzer | Foto: GEPA
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Sensations-Medaille

Im Laufe der Geschichte taten sich drei Vereine besonders hervor: der GAK, der ATG und der 1954 gegründete USC Graz, der mit seinem Leistungszentrum bis heute große Erfolge feiern darf. Zu den bekanntesten USC-Schwimmern zählten unter anderem Uwe Herrgesell, Petra Kozicz, Christian Neuhold und Martin Spitzer.
Zuletzt ist aber vor allem Caroline Pilhatsch ins Rampenlicht gerückt. Die 21-Jährige hat erstmals 2015 bei den Europaspielen mit Gold über 50 Meter Rücken und Silber über 50 Meter Schmetterling auf sich aufmerksam gemacht. Endgültig in der Weltelite angekommen ist sie 2018: Bei der Kurzbahn-WM in Hangzhou gewann sie über 50 Meter Rücken die erste österreichische Schwimm-WM-Medaille seit 2010.

Eine echte Sport-Familie

Begonnen hat die Grazerin allerdings mit Rhythmischer Sportgymnastik. Das haben auch ihre Schwestern Sabrina, Viktoria und Isabella gemacht, während die Brüder Daniel und Stefan immer schon gerne geschwommen sind. Die Liebe zum Sport wurde den Kindern in die Wiege gelegt: Mutter Birgit Haase-Pilhatsch war mehrfache Staatsmeisterin in der Rhythmischen Sportgymnastik, Vater Alexander Pilhatsch war als Schwimmer zwei Mal bei Olympia dabei. Bereits Großvater Arnulf Pilhatsch war 1948 bei Olympia mit von der Partie, allerdings im Hochsprung. Der Großvater mütterlicherseits, Otto Haase, war sportlich unterwegs und zu seiner Zeit einer der besten Turner und Leichtathleten sowie später Obmann und Trainer des ATG. Caroline führt die Familientradition nun weiter fort: Auch sie hofft auf eine Olympia-Teilnahme.

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