Mit Bodybuilding nach Hollywood
Dieser Tage feiert Arnold Schwarzenegger Geburtstag: Grund genug, seine sportlichen Anfänge zu beleuchten.
Als Arnold Alois Schwarzenegger am 30. Juli 1947 zur Welt kam, lag der Zweite Weltkrieg gut zwei Jahre zurück. In bescheidenen Verhältnissen aufwachsend, musste der junge Arnold bereits früh feststellen, dass ihm im Leben nichts geschenkt wird. Einerseits erlebte der spätere Ausnahmeathlet die strenge und harte Erziehung des Vaters Gustav, andererseits aber auch die Liebe seiner Mutter Aurelia. Schwarzeneggers anfängliche sportliche Leistungen waren durchschnittlich: Im Fußball fühlte er sich nicht wohl und ein außergewöhnliches Talent für den Lieblingssport des Vaters, das Eisstockschießen, konnte er auch nicht vorweisen.
Training in Liebenau
Mit 15 Jahren kam er das erste Mal am Thalersee mit der steirischen Bodybuilderszene in Kontakt. Relativ bald erkannten die jungen Kraftsportler Kurt Marnul, Helmut Cerncic, Adi Ziegner und Alfred Gerstl das enorme Interesse Arnolds für das Bodybuilding – jene Sportart, die damals außerhalb der USA noch kaum bekannt war. Als neues Mitglied des Liebenauer Vereins „Athletic Union“ erlernte Schwarzenegger die Grundlagen des Gewichthebens. Nachdem er die Hauptschule Graz-Fröbel abgeschlossen und eine dreijährige Einzelhandelskaufmannslehre begonnen hatte, widmete er sich mit Feuereifer seiner großen Leidenschaft: Nach der Arbeit trainierte er täglich bis 22 Uhr in der „Athletic Union“.
Wenn er den letzten Bus verpasste, ging er mit angezogenen Armen und Gewichten in den Händen zu Fuß bis nach Thal. Auch marschierte er, zur Verwunderung der Einwohner, immer wieder mit selbstgebauten Eisenschuhen durchs Dorf.
Bester des Universums
Bald startete das ehrgeizige Talent im Bodybuilding durch: Den Auftakt bildete Schwarzeneggers Sieg im „Mr. Europe“-Juniorenwettbewerb am 30. Oktober 1965 in Stuttgart. Nach dem Bundesheer ging er nach München, wo er im Studio „Herkules“ eine Stelle als Fitnesstrainer annahm. Die Zeit in der bayrischen Hauptstadt war von diversen Rückschlägen und von Disziplinlosigkeiten geprägt. Für Schwarzenegger war es schwierig, auf Kurs zu bleiben – was ihm mithilfe seines eisernen Willens und der Unterstützung durch Freunde und Mentoren schließlich aber doch gelang. Inzwischen finanziell unabhängig, durch neue Trainingsmethoden gestärkt und inspiriert von Tanzchoreographien, die in seine Auftritte einflossen, siegte er 1967 beim „Mr. Universe“-Wettbewerb der Amateure in London. Im Jahr darauf wiederholte er dieses Kunststück, diesmal bereits bei den Profis.
Mr. Olympia und Hollywood
Mit diesem großen Erfolg im Gepäck übersiedelte der nunmehr 21-Jährige nach Los Angeles. Auch hier lief es nicht auf Anhieb rund, doch der Steirer biss sich durch. Unterstützt von seinem Förderer Joe Weider legte er ab 1970 eine überragende Serie hin und holte Sieg um Sieg: Mit insgesamt fünf „Mr. Universum“- und sieben „Mr. Olympia“-Titeln ging Arnold Schwarzenegger als erfolgreichster Bodybuilder seiner Zeit in die Geschichte ein. Der Rest ist bekannt: Für den Mann, der seine Karriere in Graz begonnen hatte, war der Sport die Eintrittskarte nach Hollywood, später auch in die hohe amerikanische Politik.
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