Richtiger Schritt für Sturm

Haben viel zu tun: Sturm-Präsident Christian Jauk (l.) und sein Vorstandskollege und Vizepräsident Ernst Wustinger. | Foto: GEPA
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Offiziell wurde es letzten Freitag, seit damals hat der SK Sturm endgültig einen neuen Präsidenten. Nun laufen bei Neo-Boss Christian Jauk alle Drähte zusammen, ist er mit seinen Mitstreitern die neue Schaltzentrale des Meisters. So schnell wie möglich soll nun der Verein mit seinen veralteten Strukturen endlich in der „Neuzeit“ ankommen und in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt werden.
Christian Flick hat als einer der renommiertesten Fußball- und Sport-Anwälte in Österreich den Durchblick und erklärt die wichtigsten Begriffe dieser Neustrukturierung bzw. die Rolle und Funktion der einzelnen Organe:

• Auslagerung des Profibetriebes in eine GmbH: Jeder wichtige Verein der Welt wird heutzutage als Kapitalgesellschaft geführt – sei es als AG, wie etwa die Wiener Austria, oder als GmbH, wie es bei Sturm vorgesehen ist. Vereine sind einfach nicht mehr so zu führen, wie in den 70er-Jahren mit einem Präsidenten, einem Sektionsleiter und einem Trainer. Es ist der richtige und längst überfällige Schritt für einen Klub wie Sturm – so einen Verein kann man nämlich nicht mehr wie einen Bauchladen führen.
Der Vorteil bei Sturm läge darin, dass es sich, wie der Name schon sagt, um eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung handelt. Als Mindesteinlage sind hierfür nur 35.000 Euro nötig.
Wichtig ist auch, dass der Verein selbst im Worst Case nicht komplett untergehen würde, sondern es würde nur den ausgegliederten Profiverein treffen.

• Präsident: Eine Präsidentschaft hat in Wahrheit nicht mehr den Wert wie vor zehn Jahren. In Wahrheit ist ein Präsident nur noch der höchste Repräsentant eines Vereines, der Networking betreibt, er mischt sich aber nicht ins operative Tagesgeschäft wie etwa Transfers ein. Das sollte ausschließlich bei den zwei zu bestellenden Geschäftsführern liegen.
Keinesfalls tritt er aber als Geldgeber auf. Oder glaubt irgendjemand, dass Ulli Hoeneß bei den Bayern sein Privat-Vermögen in den Verein pumpt?

• Aufsichtsrat: Er hat in Wahrheit eine beratende Funktion – ist quasi die Kontrollinstanz des Vereins und sollte die Geschäfte des Präsidenten und des Vorstandes überprüfen. Geschäfte ab einer bestimmten Größenordnung, wie etwa größere Transfers, bedürfen aber auch der Genehmigung des Aufsichtsrates.

• Geschäftsführung: Angedacht sind bei Sturm, soweit ich informiert bin, zwei Geschäftsführer. Wie bei der Austria würde es also einen Vorstand Sport und einen Vorstand Wirtschaft geben. Grundsätzlich wird die GmbH nach außen also durch diese beiden Geschäftsführer vertreten.

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