Triumph Hartberg vor dem Aus

Am Freitag, 25. Juni, wurde bekannt, dass der Triumph-Standort Hartberg mit 31. Oktober geschlossen werden soll; 290 Beschäftigte sind davon betroffen
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  • hochgeladen von Christoph Hofer

Standort soll mit 31. Oktober dieses Jahres geschlossen werden; 290 Beschäftigte sind betroffen.

Freitag, 25. Juni, im Triumph Standort in Hartberg. Normalerweise beginnen um 7.30 Uhr die Nähmaschinen zu rattern. Doch an diesem Morgen blieben sie stumm. Vollkommen unerwartet wurde eine Betriebsversammlung angesetzt. Und dort wurden die MitarbeiterInnen wenigen Minuten später vor vollendete Tatsachen gestellt.
Der Standort Hartberg soll mit 31. Oktober geschlossen werden, so die Hiobsbotschaft, die innerhalb weniger Stunden wie ein Lauffeuer durch die Region ging und mittlerweile auch für zahlreiche Reaktionen sorgte.

Arbeitsstiftung gefordert

Einer der ersten war Finanzstaatsekretär Dr. Reinhold Lopatka, der umgehend eine Arbeitsstiftung für das Triumph-Werk Hartberg forderte. ?Die Frauen, die über Jahre durch ihre Arbeit die guten Ergebnisse ihrer Firma ermöglicht haben, dürfen nicht allein gelassen werden. Daher ist raschest eine Arbeitsstiftung einzurichten, um den betroffenen Mitarbeiterinnen eine Perspektive zu geben?, so Lopatka, der am Montagnachmittag in einer umgehend einberufenen Sitzung mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer, die weiteren Möglichkeiten besprochen hat. (Ergebnisse bzw. Details waren zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt.)

Sofort aktiv werden

Vollkommen unerwartet kam die Meldung von der Schließung auch für den Hartberger AMS-Geschäftsstellenleiter Herbert Paierl: ?Eine Katastrophe für die Region?, so Paierl, der bereits am Freitag erste Möglichkeiten für die Betroffenen ausgelotet hat.
?Bei den Verhandlungen über die Einrichtung einer Stiftung wollen wir auch den Betrieb in die Pflicht nehmen, einen Teil der Kosten zu übernehmen?, kündigt Paierl an. Die Betroffenen sollen so rasch wie möglich über ihre Perspektiven informiert werden.
Ebenfalls eine Stiftung fordert der Hartberger Bürgermeister Dir. Karl Pack. ?Wir müssen abklären, wie viele Arbeitnehmerinnen aus Hartberg betroffen sind und wie sich die Stadtgemeinde in diese Stiftung einbringen kann.? Ein diesbezügliches Gespräch mit der Triumph-Geschäftsleitung hat am Montag stattgefunden. Parallel dazu soll laut Bgm. Pack alles unternommen werden, um möglichst schnell einen Ersatzbetrieb in die Region zu bringen.

Tiefe Betroffenheit
Für LAbg. Wolfgang Böhmer ist die Schließung ?Eine Verantwortungslosigkeit sondergleichen. Fleiß und Arbeitseinsatz von hunderten Frauen werden mit Füßen getreten. Wieder einmal ist die Politik aufgefordert, den Schaden der Gewinnmaximierung von Konzernen einigermaßen zu mildern. Mehr privat als Staat erweist sich als katastrophales Schicksal für jene, die um gerade 1000,- Euro netto Monat für Monat arbeiten.? Böhmer hat bereits mit Verantwortlichen des Sozialministeriums, des Landes Steiermark, der Gewerkschaft und des AMS Gespräche zur Milderung der Situation geführt.
?Tief betroffen? zeigt sich FPí-Bezirksobmann Anton Kogler. ?Nun sind der Sozialminister und insbesondere die steirische Landesregierung gefordert, sofortige Initiativen zu setzen, um die Arbeitslosigkeit der betroffenen Frauen zu verhindern?, so Kogler.
Als ?schweren Schlag für die Region?, wertet der regionale KPí-Kandidat für die Landtagswahl und Gemeinderat in Schönegg Jürgen Höfler die Sperre des Triumph-Werkes.

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