Baustelle Neutorgasse
Betriebe und WKO protestierten gegen Bauprojekt
Am Montag fand vor dem Baustellengelände eine Protestaktion der Wirtschaftskammer Graz statt. Speziell berief man sich auf eine Umfrage unter den anliegenden Unternehmerinnen und Unternehmern, die dem Bauprojekt mehrheitlich ein schlechtes Zeugnis erteilten. Kritik an den Methoden kommt aus der Stadtregierung.
GRAZ. Am Montag fand direkt anliegend der Baustelle in der Neutorgasse eine Protestaktion der Wirtschaftskammer Graz (WKO), gemeinsam mit politischen Vertreterinnen und Vertretern sowie Anrainerinnen und Anrainern statt. Dem voraus ging eine WKO-Umfrage der anliegenden Betriebe zur aktuellen Situation. Abgefragt wurden Kundenfrequenz, Umsatzeinbußen, Standortverlegungen, Ausgleichsmaßnahmen sowie Standpunkte zum Gesamtprojekt.
„Wir fordern daher die Stadtregierung auf, endlich einen Fokus auf jene Persönlichkeiten
in der Stadt zu legen, die Tausende von Jobs sichern, regelmäßig Kommunalsteuern zahlen und dabei gleichzeitig seit Jahren mit multiplen Herausforderungen kämpfen! Wer Aufenthalts- und Lebensqualität in einer City stärken will, muss sich zuerst um jene
Menschen kümmern, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen die Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher sowie Anrainerinnen und Anrainer befriedigen.“, so Regionalstellenobmann der WKO Graz Bernhard Bauer.
Ergebnisse der Umfrage:
- 61% der befragten Unternehmen verzeichnen einen Rückgang der Kundenfrequenz
- 55% haben Umsatzeinbußen
- Jedes vierte befragte Unternehmen zieht eine Standortverlegung in Betracht.
- 60% lehnen eine „autofreie“ Neutorgasse ab
- Mehr als zwei Drittel aller Befragten wünschen sich Ausgleichsmaßnahmen für die derzeit beeinträchtigte Erreichbarkeit, entweder mittels Parkkarten für Parkgaragen oder Aktionstagen mit kostenloser Nutzung des Öffentlichen Verkehrs.
Sofortmaßnahmen gefordert
Außerdem werden von Seiten der Wirtschaftskammer "Sofortmaßnahmen" gefordert. Dabei werden vor allem weitere finanzielle Unterstützungen gefordert, um Umsatzeinbußen abzufangen. Das bezieht sich sowohl auf Marketingaktionen seitens der Stadt sowie eine Erhöhung der Baustellenförderung. Ein weiterer Punkt der Forderungsliste dreht sich um die Bauzeit, diese solle beschleunigt werden. Der aktuelle Stand der Dinge würde, laut WKO, den ansässigen Unternehmen die Planungssicherheit nehmen, ein weiterer Kritikpunkt.
In sozialen Netzwerken sorgten die Umfrage sowie der Protest für heiße Diskussionen, vor allem mit der Art der Fragestellung zeigten sich einige nicht zufrieden, diese würden vor allem "negative Aspekte" in den Vordergrund rücken.
Was die WKO Graz so tut:
— karl dreisiebner (@KDreisiebner) September 10, 2023
Sie versucht trotz äußerst mageren 23% Fragebogenrücklauf ihre eigene Meinung zu verbreiten.
Und die WKO trachtet breit zu erzählen, dass sie bei gerade mal 206 Rückmeldungen (und 704 fehlenden Retouren) ein vollständiges Bild hat.https://t.co/wPGBXP1kqH
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