Design als kreative Dienstleistung

Mahlzeit: Georg Wanker (rechts) und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky bei einem fleischigen Mittagessen bei Dominic Flik vom „Kaisers Smoked BBQ“ am Kaiser-Josef-Platz. | Foto: geopho.com
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  • <b>Mahlzeit:</b> Georg Wanker (rechts) und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky bei einem fleischigen Mittagessen bei Dominic Flik vom „Kaisers Smoked BBQ“ am Kaiser-Josef-Platz.
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Der geborene Kärntner ist als Industrie-Designer für die äußere Gestalt von Produkten wie Heizkesseln oder Elektrorasierern verantwortlich.
Beim WOCHE-Business-Lunch im „Kaisers Smoked BBQ“ erzählt Georg Wanker, warum Graz ein guter Standort dafür ist, was der Designmonat und die UNESCO damit zu tun haben und worauf er als Designer Wert legt.

Was macht ein Industrie-Designer eigentlich?
Er ist für die äußere Gestalt von seriengefertigten Produkten verantwortlich – in Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team, bestehend aus Technikern, dem Marketing, der Geschäftsführung, dem Vertrieb und vielen anderen, die in einer Entwicklungsabteilung etwas mitzureden haben.

Was macht gutes Design für Sie aus?
Was für den einen gut ist, ist für den anderen schlecht, weil Design immer Zielgruppen abhängig ist. Ein Kinderwagen ist natürlich anders zu gestalten als ein Sportwagen. Und ein Auto, das als Sportwagen positioniert wird, aber aussieht wie ein kleiner Stadtflitzer wäre falsch. Design muss ein rundes Bild ergeben, das zu den Marktaktivitäten passt und die Zielgruppe anspricht. Das Produkt sollte über die äußere Form mit dem Verbraucher kommunizieren. Ich kann durch Form, Farbe und Material genau steuern, ob ich einen Ladyshaver oder einen Herrenrasierer gestalte, für welche Altersgruppe er geeignet ist und wie viel er später ungefähr kosten wird. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Design nicht mehr versprechen soll als das Produkt halten kann – es darf nie „aufgemascherlt“ sein.

Wie würden Sie sich selbst als Designer beschreiben?
Ich sehe mich als eine Art Ghostwriter. Design ist für mich keine Geschmackssache. Und es ist auch künstlerischer Schöpfungsakt, bei dem man sich selbst verwirklichen soll, sondern vielmehr eine kreative Dienstleistung. Ich helfe dem Kunden nicht, wenn ich mich als Designer selbst in den Vordergrund dränge und das Produkt dadurch ins Abseits gerät.

Graz ist „Unesco City of Design“, gerade findet in der ganzen Stadt der Designmonat statt. Welche Auswirkungen hat das auf Sie als Designer?
Ich muss sagen, bis jetzt hat es nur positive Auswirkungen. Der Begriff Design ist in aller Munde und man muss niemandem mehr erklären, worum es dabei geht. Es ist dadurch einfach ein Bewusstsein da und meine Kunden wissen zu schätzen was ich tue ohne es ihnen lange erklären zu müssen. Es wirkt sich also einerseits positiv auf mich aus, aber ich glaube, es wirkt sich insgesamt positiv aus. Es gibt Studien die belegen, dass Kreative mit den Ideen die sie einbringen, die gesamte Wirtschaft positiv beeinflussen.

Wie schätzen Sie die Kreativ- und Designszene in Graz ein?
Es tut sich was, aber es könnte noch mehr passieren. Es gibt mit der Fachhochschule, dem Designmonat und der „City of Design“ großes kreatives Potenzial in Graz, aber ich glaube, dass es einfach noch Zeit braucht, bis das alles wirklich Früchte trägt. Und auch, wenn die „Creative Industries Styria“ schon sehr aktiv sind, fehlt noch eine konkretere Vernetzung zwischen Industriebetrieben und den Kreativen. Es muss dafür weiter eine Bewusstseinsbildung stattfinden.

Georg Wanker

Geboren am 29. März 1981 in Villach.
Familienstand: ledig
Ist nach Matura und Bundesheer nach Graz gezogen.
Hat an der FH Joanneum „Industrial Design“ studiert.
Arbeitet inzwischen selbst als Vortragender an der FH und unterrichtet „3-D-Modelling“.
Kann dabei selbst immer wieder einiges von seinen Studenten lernen.
Hat schon während des Studiums als selbstständiger Designer gearbeitet.
2004 wurde gemeinsam mit zwei Studienkollegen „Edelweiß Industrial Design“ gegründet.
Ist seit 2012 mit „Georg Wanker Industrial Design“ selbstständig und genießt die Unabhängigkeit dabei.
Hat unter anderem schon für die Firmen Payer und Pieps gearbeitet.
Schätzt an seinem Beruf den Abwechslungsreichtum.
Mag an Graz, dass man die Vorzüge einer Stadt genießen kann und gleichzeitig auch schnell im Grünen ist.
Mag an Graz weniger, dass es „von politischer Seite eine gewisse Kleinkariertheit“ gibt.
Fährt in seiner Freizeit mit dem Rennrad und bastelt auch selbst daran herum.
Weitere Informationen auf wanker.cc

Gast und Wirtschaft

Kaisers Smoked BBQ
Kaiser-Josef-Platz 19/21, 8010 Graz
www.kaisersbbq.at
Telefon: 0660/580 17 75
E-Mail: hello@kaisersbbq.at
Montag bis Samstag von 8 Uhr bis zum Abend – je nach Gastgartenregelungen – geöffnet. Dominik Flik und Philipp Mayr bieten am Standort der ehemaligen Schnabelweide geräucherte Fleischspezialitäten aus der Region, die samt Beilagen – sehr stilvoll angerichtet – nur auf Tabletts und Backpapier serviert werden.

Das Essen
Heute stehen u. a. Beef Brisket (Rinderbrust), Schweinsschopf-Burger, Hochlandrinderrippen und Lammschulter auf der kleinen, aber feinen Karte. Georg Wanker wählt eine bunte Mischung des Angebots, die WOCHE entscheidet sich für die Rinderrippen. Beides wird mit Süßkartoffeln, Brot, Krautsalat, Rucola und würzigen Soßen serviert.
Die WOCHE meint: Das Fleisch ist zart und schmeckt hervorragend, die Stimmung am Kaiser-Josef-Platz lädt zum Bleiben ein.

Mahlzeit: Georg Wanker (rechts) und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky bei einem fleischigen Mittagessen bei Dominic Flik vom „Kaisers Smoked BBQ“ am Kaiser-Josef-Platz. | Foto: geopho.com
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