Dieser Firmencode verleiht Flügel – Businesslunch mit "Codeflügel"

- Italienisches Flair: WOCHE-Redakteurin Verena Schaupp und Stefan Mooslechner im Vapiano.
- Foto: Jorj Konstantinov
- hochgeladen von Verena Schaupp
Augmented Reality ist die Zukunft in der Industrie. Geschäftsführer Stefan Mooslechner erklärt, wieso.
"Wir beflügeln Ihre Realität" – so wirbt Codeflügel. Die Grazer Firma macht Augmented-Reality-Produkte. Geschäftsführer Stefan Mooslechner spricht im WOCHE-Interview darüber, wie sich die Industrie dadurch verändern wird.
WOCHE: Codeflügel beschreibt sich als innovativer Entwickler von Technologien und Lösungen für die Industrie 4.0. Was heißt das?
Stefan Mooslechner: Wir haben fast nur individuelle, auf unsere Kunden zugeschnittene Projekte. Ziel ist es, dass der Kunde sein Produkt besser verkaufen kann. Welche Technologie wir dafür verwenden, steht nicht im Vordergrund. Wir schauen, welche Bedürfnisse der Kunde hat und welche Zielgruppe er mit seinem Produkt bedienen will. Dann ist von einer klassischen App bis zu einem Web-3D-Konfigurator, einer normalen Website mit Augmented Reality oder einer Smart-Watch-Lösung alles dabei.
Was macht ein Web-3D-Konfigurator?
Wenn man sich etwa einen Pool bestellen will, kann man diesen auf der Homepage individuell so zusammenbauen, wie man es gern hätte, die Konfiguration wird abgespeichert und der Endkunde geht damit zum Händler, also unserem Kunden, und zeigt ihm, was er haben will.
Wer zählt zu Ihren Kunden?
Das reicht von mittelständischen Betrieben bis zu Konzernen. Die Branchen sind sehr breit gefächert, ein großer Teil kommt aus der Industrie und aus dem produzierenden Gewerbe. Produkte, die man nicht mitnehmen oder herzeigen kann, stellen wir durch Augmented Reality (AR) spannend dar. Markisen kann dir der Verkäufer nicht an die Wand schrauben, mit AR kannst du dir anschauen, wie das Produkt in der Farbe, Größe und Bespannung in dein Haus passt.
Wann ist Augmented Reality entstanden?
AR gibt es schon länger, aber jetzt kommt es so stark auf den Markt, weil noch vor zehn Jahren die Technik nicht so weit war, dass man AR in Echtzeit am Handy darstellen konnte. Mittlerweile hat jeder ein Smartphone mit Kamera, relativ großem Bildschirm und der Rechenleistung eines PCs vor 20 Jahren. Damit kann man schon sehr viel machen und wird noch sehr viel machen können.
Wie kann man Augmented Reality beschreiben?
Es ist eine Verbindung aus analog und digital. Ich habe ein analoges Medium, etwa ein Prospekt, und kann es mit digitalen Inhalten erweitern. Daher eben "erweiterte Realität" – Augmented Reality. Das System erkennt das Foto in einem Prospekt und über die Bilderkennung unserer App weiß das Handy oder Tablet, dass hier dieses Video oder jene 3D-Simulation drübergespielt gehört. Oder ich habe den Grundriss eines Hauses im Katalog, über die App sehe ich es dann in 3D und kann das Dach wegschieben, die Räume anschauen. Das Haus wird so erlebbarer und begreifbarer.
Welche Technologien sind hier in der Industrie besonders gefragt?
In der Industrie nutzt man AR besonders für Messen. Wenn etwa Maschinen präsentiert werden sollen, die sehr groß oder komplex sind. Der enorme Vorteil ist, dass ich eine 40-Tonnen-Maschine in der Hosentasche mitnehmen kann, weil ich sie am Handy habe. Das ist logistisch einfacher und kosteneffizienter, als Riesenmaschinen auf Messen zu transportieren. Und ich kann dem Kunden durch Animation viel besser erklären, was das Gerät kann. Das wird die Zukunft sein.
Das ist Codeflügel
Nikolaiplatz 4, 8020 Graz
Telefon: 0316/771074
Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr (Samstag, Sonntag geschlossen)
Web: www.codefluegel.com
Gegründet im Jahr 2011 von Stefan Mooslechner und Claus Degendorfer.
Anbieter von mobilen Apps, Web-Anwendungen und Individualsoftware mit Augmented Reality.
Je nach Projekt braucht die Firma zwischen drei Wochen und einem halben Jahr.
Aktuell wird an zehn Projekten gearbeitet.
Zu den Kunden zählen: Henkel, Schäfer, HartlHaus, ÖAMTC, Schloss Eggenberg, Katholische Kirche Steiermark u.v.m.
Derzeit hat das Unternehmen 20 Mitarbeiter.
Firmensitz ist in Graz.
Seit der Firmengründung hat sich jährlich der Umsatz und die Mitarbeiterzahl verdoppelt.
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