Echte Lederwaren aus der Murstadt: Businesslunch mit Stoichart Leder

So kann ein Tag beginnen: Doris (re.) und Stephanie Leban frühstückten mit WOCHE-Redakteur Christoph Hofer bei der Süßen Luise. | Foto: Foto Jörgler
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  • So kann ein Tag beginnen: Doris (re.) und Stephanie Leban frühstückten mit WOCHE-Redakteur Christoph Hofer bei der Süßen Luise.
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Von der Trachtenhose über den Gürtel bis zur klassischen oder heute auch modern interpretierten Lederjacke: Wer Produkte von hoher Qualität aus Leder kaufen will, ist bei Stoichart Leder in Graz gut aufgehoben. Doris und Stephanie Leban sprechen im Businesslunch mit der WOCHE über Herausforderungen der Branche und die Wichtigkeit von Beratung für einen über 80 Jahre alten Familienbetrieb.

WOCHE: Auf Ihrer Homepage findet man den Spruch "Mode in Leder". Wie groß ist Ihre Angebotspalette?
Doris Leban: Wir sind bekannt für Maßanfertigungen aller Art, verkaufen Produkte aus Lammfell, sonstige Lederwaren wie Jacken und auch Hirschlederhosen. Die vertreibt sonst kaum mehr jemand in Österreich.
Stephanie Leban: Neben gängiger Markenware und Accessoires wie Schals und Geldtaschen bieten wir den Kunden auch immer eigene Kollektionen aus unserer hauseigenen Werkstätte.

Heutzutage ist es sehr selten geworden, dass Modegeschäfte einen Teil ihrer Ware noch selbst produzieren...
D. L.: Wir sind eine Meisterwerkstätte, haben einen Herren- und Damenschneidermeister bei uns im Betrieb. Die hauseigene Produktion ist eine Art spezielles Service. So ist es auch möglich, nahezu jeden individuellen Kundenwunsch zu erfüllen. Die Produktion macht in Summe 20, der Handel 80 Prozent aus.

Wie kann man heute gegen die großen Player überhaupt noch bestehen?
D. L.: Wir sind seit Jahren in einer Einkaufsgemeinschaft mit Geschäften aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Dort treffen wir uns jährlich, schaffen eigene Schnitte und Designs. Danach werden die Modelle gefertigt.
S. L.: Viele Firmen finden keinen Nachfolger, daher ist auch die Einkaufsgemeinschaft geschrumpft. In Summe erhalten wir durch diese Konstellation aber günstigere Lieferantenkonditionen.

Können Sie ungefähr den Ablauf beschreiben, wenn ein Kunde eine spezielle Leder-Maßanfertigung haben will?
D. L.: Zunächst fertigen wir einen Entwurf an, dann erfolgt die Materialauswahl. In weiterer Folge erstellen wir einen ersten Schnitt, ehe der Kunde zur ersten Probe kommt. Dann werden eventuell gewünschte Änderungen vorgenommen und das Modell fertig genäht.
S. L.: Bei einer Hirschlederhose beispielsweise sind da noch zahlreiche Handgriffe notwendig, die Herstellung ist aufwendig.

Wie kann man gute von schlechter Lederqualität unterscheiden?
D. L.: Schlechtes Leder zerfasert nach einer gewissen Zeit und löst sich auf. Wer Leder pflegen will, sollte Bienenwachs oder Ledermilch verwenden.

Welche Rolle spielt Beratung in Ihrer Branche?
S. L.: Beratung ist das Um und Auf. Es gibt unterschiedliche Arten von Kunden: Manche wissen sofort, was sie wollen, manche verbringen Stunden bei uns, die brauchen dann spezielle Informationen.
D. L.: Man kann heute wieder einen Gegentrend bemerken: Beratung wird wieder mehr wertgeschätzt, die Leute wollen sich mit jemandem unterhalten. Die neue Generation lebt das vor.

Bei all der gelebten Tradition haben Sie aber auch einen Webshop eingerichtet ...
S. L.: Heute geht es einfach nicht anders. So erreichen wir Kunden in ganz Österreich. Eigentlich ist es aber ein Pick-up-Store: Man bestellt online und holt dann bei uns die Ware ab.
D. L.: Das ist unser Beitrag zum Umweltschutz, dadurch entfällt doch das umweltbelastende, oftmalige Versenden von Paketen, falls zum Beispiel die Größe nicht passt.

Das ist Doris Leban

Geboren am 31. 10. 1966 in Wien
Hat die Meisterprüfung zur Schneiderin absolviert, danach in einem Atelier gearbeitet und zahlreiche Kollektionen gemacht.
Vor 24 Jahren ist sie der Liebe wegen nach Graz gekommen.
Nebenbei ist sie beim Verein Soroptimist Club Graz engagiert. Unter anderem wird versucht, eine Art Berufsschule in Sri Lanka einzurichten.

Das ist Stephanie Leban

Geboren am 11. 9. 1995 in Graz.
Hat die Modeschule in Graz besucht und im Anschluss ein berufsbegleitendes Marketing- und Sales-Studium absolviert.
Nach einem Praktikum bei Designerin Lena Hoschek in Wien ist sie in den Familienbetrieb eingestiegen.
Nebenbei ist sie als Pole-Dance-Trainerin aktiv und spielt Volleyball.

Infos zu Stoichart Leder

Standort: Volksgartenstraße 7, 8020 Graz
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, Samstag von 9.30 bis 13 Uhr
Gegründet im Jahr 1932
Die Meisterwerkstätte Stoichart Leder wird bis heute als Familienbetrieb, in dem neben Inhaber Gert Leban auch Gattin Doris und Tochter Stephanie arbeiten, geführt.
Im Haus in der Volksgartenstraße befindet sich auch noch eine eigene Produktionsstätte.
Neben dem Verkauf von Lederwaren werden Änderungen und Reparaturen ebenso durchgeführt wie Reinigungen. Auch auf Maßanfertigungen ist der Traditionsbetrieb spezialisiert.
Seit zwei Jahren gibt es via Internet auch einen Pick-up-Store: Kunden können sich Teile des Sortiments online ansehen und die Ware im Geschäft abholen.
Web: https://www.stoichart-
leder.at/
Telefon: +43 316/71 37 15

Gast & Wirtschaft: Die Süße Luise


Adresse: Lendplatz Stand 9, 8020 Graz
Web: https://www.facebook.com/DieSusseLuise/
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von acht bis 23.30 Uhr, Samstag von acht bis 17 Uhr, Sonntag geschlossen.
Beschreibung: Bei schönem Wetter gemütlich am Lendplatz sitzen und die Seele baumeln lassen: Das hat sich in Graz mehr als nur etabliert. Die Süße Luise, im südlichen Bereich der Marktstände gelegen, verwöhnt ihre Gäste mit Tartes, Quiches, Süßem und Pikanten. Auch auf die reichhaltige Frühstückskarte wird großer Wert gelegt. Die Zutaten werden vom Bauernmarkt quasi um die Ecke bio und täglich frisch bezogen.
Das Essen: Doris Leban entschied sich für Ham & Eggs, Tochter Stephanie Leban wählte ein Lachs Croissant mit Cream Chease und Kapern. Redakteur Christoph Hofer probierte das sogenannte Röstbrot mit Curry-Humus, Avocado, hausgemachten Minzpesto und roten Zwiebeln.
Die WOCHE meint: Das Essen ist ausgezeichnet, die Bedienung freundlich, das Ambiente top: Man fühlt sich bei der Süßen Luise fast wie im Urlaub. Mehr als nur ein Geheimtipp.

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