Es grünt so grün in der Steiermark: Businesslunch mit dem "Green Tech Cluster Styria"

Sommerliche Frische: Im "Coffee & Kitchen"-Gastgarten philosophierten Verena Schaupp und Bernhard Puttinger über die grüne Zukunft. | Foto: Konstantinov
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Bernhard Puttinger, Geschäftsführer des Green Tech Cluster Styria, kommt zu Fuß – wie es sich in seiner nachhaltigen Funktion gehört – aus dem Science Tower, wo sein Unternehmen sitzt, zum Interview geeilt. Im WOCHE-Business-Lunch spricht er darüber, warum Steirer Sturschädel sind.

Der Green Cluster wird als Green Tech Valley gehandelt. Verdient?
Eine amerikanische Studie hat uns 2012 zur Nummer eins in dem Bereich gewählt. Ich denke, es gibt sehr viele gute Cluster, aber es ist eine schöne Auszeichnung. Steirische Pioniere sind wirklich weit über die Landesgrenzen hinaus sichtbar. Angefangen hat alles mit den Selbstbaugruppen in den 70er-Jahren in Gleisdorf, bis zur ersten Mülltrennung Ende der 80er-Jahre in Mureck, bis hin zu Unternehmen, die aus diesen Pionierleistungen Produkte gemacht haben. So hat die "comtech" für organische Abfälle Kompostwendemaschinen gemacht, die bis in den Iran verkauft werden.

Warum ist gerade die Steiermark hier so ein Vorreiter?
Die Steirer sind Sturschädel, die an der Sache drangeblieben sind (lacht), sie geben sich nicht mit dem Erstbesten zufrieden, sondern haben den innovativen Ehrgeiz, neue Wege zu gehen. Das sieht man ja auch an der Forschungs- und Entwicklungsquote von 4,9 Prozent. Das wiederum ist ein Rezept von Wachstum. Die letzte Clustererhebung hat ergeben, dass jene Unternehmen, die mehr in Forschung und Entwicklung investieren, im Schnitt um sieben Prozentpunkte mehr wachsen.

280 Millionen Euro werden nun für das Forschungsprojekt "Silicon Austria" investiert. Wie beeinflusst Sie das?
Das tut allen Bereichen, der Automotive, aber auch Umwelttechnik sehr gut. Wir haben derzeit auch einige größere Projekte am Start. Unser Erfolg wird daran gemessen, wie viele industriell aufgesetzte Projekte wir initiiert haben. Aktuell sind es viele im Bereich digitale Transformation oder künstliche Intelligenz in der Umweltwirtschaft.

Wie funktioniert der Green Tech Cluster?
Wir arbeiten mit den Clusterpartnern, vorwiegend Technologie- und Forschungseinrichtungen, zusammen. Wir vergleichen die Marktbedürfnisse und bündeln sie. Derzeit ist ein großes Thema die vorausschauende Wartung von Maschinen und Anlagen, sodass nicht Ersatzteile verkauft werden im Recycling, sondern ein neues Geschäftsmodell erstellt wird, eine Sicherheit, dass die Maschine läuft.

Erneuerbare Energie, grüne Gebäude, grünes Recycling – wie sieht die "grüne" Zukunft aus?
In Graz ist der Science Tower ein Pionierprojekt, mit der Fassade, die Strom erzeugt, statt Energie zu verlieren. Neue Wärmespeicher statt Wasserspeicher mit Sorptionsmaterial, sodass ich es ohne Verluste dauerhaft speichern und auch transportieren könnte. Dass die Sommersonne im Winter Realität wird. Wir arbeiten derzeit ganz stark daran, Überschuss-Strom in Gebäuden zwischenzuspeichern, Photovoltaik-Überschussstrom in Gebäudekälte umzuwandeln, sodass die Kühllast reduziert wird. So verbrauchen Gebäude weniger Energie, erzeugen mehr Energie selbst und sind dann in Austausch mit den Nachbarsgebäuden.

Wie sieht dieser Austausch aus?
Die Idee ist, dass man zum Nachbar sagen kann: Ich brauche ein bisschen Photovoltaik-Strom von dir, kannst du mir den geben, und verrechnet wird mit Bitcoins. So ist man sein eigener Energieversorger im Grätzl.

Das ist der Green Tech Cluster Styria

Der Green Tech Cluster fungiert als Partner, wo Wirtschaft, Forschung und Verwaltung gemeinsam neue grüne Technologien entwickeln.
Besonderer Fokus liegt auf "Green Energy", "Green Building", "Green Resources".
Seit 2005 gibt es den Cluster, davor gab es Vorläufer.
Partner des Cluster: 200, wie etwa die Montanuni Leoben, die KFU Graz, die TU Graz, die Siemens AG Österreich, AEE Intec, Joanneum Research, Energie Steiermark, Green Tech Solutions, XAL, Science Park Graz, Rauch GmbH,
Andritz AG, Forschungsgesellschaft Mobilität FGM ...
Nummer eins im globalen Ranking "Umwelttechnik-Cluster" (USA, 2012)
Green-Tech-Beschäftigte: 21.700
25 industrielle Innovationsprojekte mitinitiiert im Jahr 2016.
Adresse: Waagner-Biro-Straße 100, A-8020 Graz
Telefon: 0316/407744-17
Web: www.greentech.at

Das ist Bernhard Puttinger

Geboren am 2. Juli 1974.
Nach der Matura am BRG Ried im Innkreis übersiedelte er nach Wien, um zu studieren.
Es folgte im Jahr 1994 ein Kolleg für Gebäudetechnik und Energieplanung in Mödling.
Im Zeitraum von 2003 bis 2006 absolvierte er ein Executive-Post-Graduate-Management-MBA-Studium an der WU Wien inklusive Forschungsaufenthalte am MIT und in Stanford.
Puttinger ist seit 2006 Geschäftsführer vom Green Tech Cluster Styria GmbH.
In den 90er-Jahren machte er unter anderem auch eine NGO-Kampagnenarbeit zum Thema Klima und Energie.
Sieben Jahre lang war er auch als freiberuflicher Erwachsenen-Trainer tätig und für Führungskräfte- und Teamentwicklung in zahlreichen Unternehmen zuständig.
Sein Wissen gab er auch als Lektor an der WU Wien im Bereich Entrepreneurship & Innovation weiter.
Selbst beschreibt sich Puttinger als ziel- und lösungsorientiert, initiativ, kreativ und umsetzungsstark.
Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Zu seinen Hobbys zählen Segeln, Skitourengehen, Höhenbergsteigen und auch das Theater.

Gast und Wirtschaft

"Coffee & Kitchen"Gastronomie GmbH
Metahofgasse 30, 8020 Graz
Telefon: 0316/76 62 00
Web: www.coffeeandkitchen.at
Mail: hello@coffeeandkitchen.at
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7 bis 18 Uhr (im Sommer), Montag bis Freitag 7 bis 16 Uhr (im Winter)
Beschreibung: Das Café/Restaurant zieht im Sommer im großen Gastgarten gerade um die Mittagszeit viele Geschäftsleute aus der Umgebung rund um den Bahnhof an. Mittags gibt es immer einen Tagesteller, in der Früh kann mit einer breiten Frühstücksauswahl und feinem Tribeka-Café in den Tag gestartet werden.
Das Essen: Bernhard Puttinger entschied sich für eine vegetarische Lasagne mit grünem Salat, WOCHE-Redakteurin Verena Schaupp und WOCHE-Fotograf Jorj Konstantinov wählten den "Caesar Salad".
Die WOCHE meint: Das Ambiente ist trotz der nahen Lage zur Straße/Straßenbahn äußerst charmant, viel Grün verleiht dem Gastgarten eine angenehme Atmosphäre. Das Lokal bietet im Innen- wie Außenbereich reichlich Platz. Erfrischende Limonaden, schmackhaftes Essen und eine nette Bedienung – ein Besuch lohnt sich sowohl zum Essen als auch für einen Kaffee.

Sommerliche Frische: Im "Coffee & Kitchen"-Gastgarten philosophierten Verena Schaupp und Bernhard Puttinger über die grüne Zukunft. | Foto: Konstantinov
Gerne am Berg und auf dem Wasser: Bernhard Puttinger | Foto: Konstantinov
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