Entwicklung
Insgesamt mehr Gewerbe gemeldet, aber weniger Wirte in Graz

- In den letzten zehn Jahre zeigt sich in Graz ein deutlicher Rückgang im Bereich Gastgewerbe.
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Die Zahl der in der Stadt Graz angemeldeten Gewerbe steigt seit Jahren. Einen Aufschwung gibt es aber nicht in allen Bereichen.
GRAZ. Rund 11.000 Verfahren wickelt das im Grazer Bürger:innenamt verortete Referat für Gewerbeverfahren jährlich ab. Fast ein Drittel davon – in etwa 3.300 – sind Neuanmeldungen, während knapp 2.500 Gewerbeberechtigungen beendet werden. Mit dem Ergebnis, dass in der Stadt Graz derzeit 24.388 Gewerbetreibende (aktiv 20.263) mit 32.206 Gewerbeberechtigungen (aktiv 26.970) verzeichnet sind.
Lob für die Arbeit des Amtes, das auch für entsprechende Kontrollen verantwortlich zeichnet, kommt von der zuständigen Stadträtin Claudia Schönbacher: "Das Grazer Bürgeramt leistet mit dem Gewerbereferat hervorragende Arbeit. So wurden im Jahr 2022 in der Stadt Graz schwerpunktmäßig 460 Taxibetriebe geprüft. In diesem Jahr folgt die Überprüfung der Versicherungsvermittler, die Weiterbildungsverpflichtung der Masseurgewerbe und der gewerblichen Vermögensberater."

- Das Bürger:innenamt der Stadt Graz ist neben dem Bereich Gewerbemeldung unter anderem für Heirat, Namensänderungen und Reisepässe zuständig.
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In ihrer Funktion als Tierschutzstadträtin sei ihr außerdem das freie Gewerbe für Hundetrainerinnen und Hundetrainer ins Auge gestochen, bei dem Schönbacher Handlungsbedarf sieht: "Es gibt österreichweit leider keine einheitliche Ausbildung. Fehlen einheitliche Regelungen, müssen sich die Kunden oftmals auf ihr Bauchgefühl verlassen."
Stadträtin mit Kritik an SVA
Interessant: Die Zahl des reglementierten Gewerbes "Unternehmensberatung einschließlich der Unternehmensorganisation" stieg von in den vergangenen zehn Jahren von 1.194 auf 1.716, die Zahl der Friseure und Perückenmacher immerhin von 232 auf 276. Indes musste die Stadt Graz beim Gastgewerbe seit 2013 einen deutlichen Rückgang von 1.432 auf 1.303 verzeichnen.

- Stadträtin Claudia Schönbacher wünscht sich die Abschaffung von Vorauszahlungen abschaffen.
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Um Unternehmerinnen und Unternehmer zu unterstützen, fordert Schönbacher die Vorauszahlung der Sozialversicherungsanstalt (SVA) und des Finanzamtes abzuschaffen: "Durch die monatliche Buchhaltung ist es möglich, die exakte Abgabe im darauffolgenden Monat zu berechnen. Im Vorhinein beim Unternehmer Steuern zu kassieren und von einer Umsatzsteigerung auszugehen ist zwar gut fürs Budget, aber das Unternehmen wird dadurch geschwächt. Gerade als ehemalige Selbstständige kann ich hier aus Erfahrung sprechen."
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