Steirische Literatur in die Welt hinaustragen

Trotz der großen Auswahl konnten sich Anita Keiper (r.) und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky für ein Mittagessen in Gerry Landschbauers Eschenlaube entscheiden. | Foto: Prontolux
2Bilder
  • Trotz der großen Auswahl konnten sich Anita Keiper (r.) und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky für ein Mittagessen in Gerry Landschbauers Eschenlaube entscheiden.
  • Foto: Prontolux
  • hochgeladen von Max Daublebsky

Anita Keiper hat im Jahr 2008 die „Edition Keiper“ gegründet – „aus dem Bauch heraus“, wie sie heute erzählt. Mittlerweile ist der Verlag mit seinen Buchpräsentationen und Lesungen fest in der heimischen Szene verankert und bis zum Ende des Jahres wird das 128. Keiper-Buch erscheinen.
Beim WOCHE Business Lunch in der „Eschenlaube“ spricht die Verlagschefin über die Zukunft des gedruckten Wortes, die Qualität steirischer Schriftsteller und darüber, was es braucht, um auch den deutschen Markt zu erobern.

WOCHE: Lesen wir in zehn Jahren noch auf Papier?
Anita Keiper: Ich weiß es nicht – aber ich gehe einmal davon aus. Sollte die Entwicklung dahin gehen, dass man sich den Lesestoff irgendwann einmal nur mit digitalen Geräten einsaugt, dann ist es halt so. Aber dann würde ich auch nicht verzweifeln. Die Hauptsache ist: man liest! Ich glaube nur, dass man sich damit um das schöne, haptische Erlebnis bringt, das Buch auch in der Hand zu haben.

Wie reagieren Sie als Verlagschefin auf Technik-Gadgets wie Tablets, Kindle und ähnliche Produkte?
Wir beobachten das und nehmen selbst E-Books ins Programm – wobei ich sagen muss, dass die Nachfrage bei uns bisher noch nicht umwerfend ist.

Woran liegt das?
Vielleicht daran, dass wir als eher kleiner Verlag noch nicht so etabliert sind und auch nicht die Mittel haben, um wahnsinnig viel Werbung zu machen. Möglicherweise spielt auch die Zielgruppe eine Rolle.

Ihre Autoren sind zum Großteil Steirer. Warum?
Ich bin eine Verfechterin und ganz starke Vertreterin der steirischen Schriftsteller und deren Literatur. Ich behaupte: Unsere Autoren können mit der internationalen Literaturszene mithalten. Egal, ob bei Lyrik, Krimis oder Belletristik – man muss nicht in der Ferne suchen.

Trotzdem wollen sie noch stärker über die Grenzen der Steiermark hinaus Präsenz zeigen.
Wir müssen trotz der Qualität hier wahnsinnig aufpassen, nicht in der eigenen Suppe zu kochen. Wir wollen hinausgehen und die Medien und die Leserschaft außerhalb der Steiermark erreichen – auch in Deutschland. Unser Ziel ist ja nicht, uns hier gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und zu sagen, wie gut wir doch sind, sondern sichtbar zu machen, was hier geleistet wird. Wobei auch einige unserer Autoren nicht aus der Steiermark kommen.

Wie wollen Sie auch im restlichen deutschen Sprachraum wahrgenommen werden?
Es ist sehr wichtig, die Medien zu erreichen und Rezensionen zu lukrieren. Obwohl wir ein relativ kleiner Verlag sind, haben wir deshalb vor drei Jahren eine eigene Stelle für Öffentlichkeitsarbeit geschaffen. Das ist irrsinnig viel Arbeit und irgendwann kann man das nicht mehr nebenbei machen. Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sind Schwerpunkte von uns, weil wir einfach wollen, das unsere Bücher gelesen werden.

Bewegt man sich so auf einem schmalen Grat zwischen Kunst und Kommerz?
Es wird uns oft vorgeworfen, dass „Keiper“ kommerziell ist. Da sage ich: ja, selbstverständlich! Wovon sollen wir denn leben? Das liegt auch im Interesse unserer Autoren – je mehr Bücher wir verkaufen können, desto mehr Tantiemen bekommen sie, je mehr Lesungen wir aufstellen können, desto mehr Honorare können sie lukrieren.

Anita Keiper

Geboren am 20. Mai 1961 im Bezirk Oberwart im Burgenland.
Mutter von Bernadette (31) und Max (24).
Großmutter der 14 Monate alten Isabel.
Ist nach Graz gekommen, um hier Deutsch und Englisch auf Lehramt zu studieren.
Hat am Österreichischen Sprachkompetenzzentrum gearbeitet.
2008 Gründung des Verlages „Edition Keiper“.
Arbeitet dort u. a. als Geschäftsführerin und Lektorin.
Ihr ist es wichtig, selbst die „große Linie“ in der Entwicklung des Verlages vorzugeben.
Hat ihr erstes Buch „Der kleine ABC Schütze“ mit 6 Jahren zu Weihnachten bekommen.
Ist seitdem leidenschaftliche Leserin – privat und beruflich.
Empfiehlt „Odysseus X“ von Sigrun Höllrigl als „vielschichtigen Künstlerinnenroman“.

Gast und Wirtschaft

Eschenlaube:
Glacisstraße 63, 8010 Graz
Tel.: 0316/81 04 57
E-Mail: info@eschenlaube.at
www.eschenlaube.at
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 11.30 bis 1 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen geschlossen.
Beschreibung: Das Lokal bietet eine abwechslungsreiche Speisekarte, einen gemütlichen Gastgarten und ein entspanntes Publikum, bei dem von Jung bis Alt alles vertreten ist.

Das Essen:
Diesmal: ein mediterran-orientalischer Mix aus "Risotto Primavera" mit Gemüse für Anita Keiper und "Couscous Salina" mit Gemüse und pikanter Tomatensauce für die WOCHE – genau das Richtige für ein leichtes Mittagessen unter der Woche.
Die WOCHE meint: Die Karte bietet von der Pizza, über Nudelgerichte bis zu klassisch Steirischem wie dem Zwiebelrostbraten und Exotischerem wie den Couscous-Gerichten für jeden Geschmack etwas.

Trotz der großen Auswahl konnten sich Anita Keiper (r.) und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky für ein Mittagessen in Gerry Landschbauers Eschenlaube entscheiden. | Foto: Prontolux
Neben dem Essen werden auch immer wieder Konzerte und andere Veranstaltungen geboten. | Foto: KK
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Das KosMedicS-Team um Karin Migglautsch (M.) berät zu Schönheitsfragen. | Foto: Konstantinov
3

Wohlfühlen in der eigenen Haut
KosMedicS als Ansprechpartner für ästhetische Medizin

KosMedicC ist ein innovatives Kosmetikstudio und Medical Beauty Clinics mit zehn Jahren Erfahrung zu Beauty-Themen. GRAZ. Wer Angebote rund um Schönheit und Gesundheit für Gesicht und Körper sucht, findet diese bei KosMedicS unter Karin Migglautsch und ihrem KosMedicS-Team. Ob reine Kosmetik, ärztliche Behandlung oder beides gemeinsam: Hier findet sich alles unter einem Dach, von der klassischen Gesichtsbehandlung bis zum minimalinvasiven medizinischen Eingriff. Hier werden mittels neuester...

  • Stmk
  • Graz
  • RegionalMedien Steiermark

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.