Ein etwas besonderes Erlebnis - St. Johann und Paul

Die Kirche liegt von Wald umgeben auf einem Hügelrücken über Wetzelsdorf.
Die kleine Bergkirche, die im 16. Jahrhundert auch „St. Johann am Kögelein" genannt wurde, steht auf einer mittelalterlichen Burganlage . Der Kirchenbau wurde im Stil der Spätrenaissance errichtet. Eine Vergrößerung durch einen Neubau erfolgte zwischen 1589 und 1594 . Bis 1996 befand sich die Kirche St. Johann und Paul im Besitz des Stiftes Admont, dessen Wappen sich auch am Hochaltar befindet. Die Kirche ist im Besitz der Stadt Graz ebenso die Buchkogelgründe die die vom Stift Admont käuflich erworben wurden und gehören zur Pfarre Wetzelsdorf.
Nachdem 1895 ein Blitzschlag die Kirche schwer beschädigt hatte, wurde diese 1896 restauriert.

2004 wurden bei in Zusammenarbeit mit dem Archäologieland Steiermark und dem Landes­museum Joanneum durchgeführten Grabungen die Reste von zwei Gebäuden aus dem Neolithikum (Jungsteinzeit) um etwa 3500 v. Chr. gefunden. Diese sind somit die ältesten dokumentierten Wohnhäuser der Steiermark.
Die Funde gehören zur Kulturgruppe der Lasinjakultur. Aus ihrem Bereich waren im vierten Jahrtausend v. Chr. die ersten Ackerbauern aus Westungarn, Kroatien und Slowenien in die Steiermark gekommen.
Eben dieser Stelle wurde ein ganz besonderer Kinderspielplatz eröffnet, der das Areal des neolithischen Gebäudes inklusive Palisadenzaun räumlich nachzuempfinden und so die Historie den Kleinsten zugänglich zu machen versucht.
Alle Spielgeräte wurden aus chemisch unbehandeltem, naturbelassenen Robinienholz hergestellt. Und wenn einmal ein „Zwerg“ purzelt, dann fällt er/sie weich. Als Fallschutz kamen Hackschnitzel zu Einsatz.

Folgende Spielgeräte warten nun auf ihre Nutzung:

• Sandspielplatz,
• Wippe,
• Vogelnestschaukel,
• Wilder Kletterhaufen,
• Seildschungel mit einem Baumhaus,
• der Palisadenzaun zum Balancieren,
• mehrere Sitzpoller zum „Verschnaufen“

Zum Schluß ein kleine Sage um das kleine Kirchlein:

Johann und Paul in Wetzelsdorf
Die Herzogin von Bayern, Maria, die Mutter von Ferdinand II., ließ in Wetzelsdorf im Jahre 1590 eine Kapelle erbauen, die den Namen St. Johann und Paul trägt. An der Stelle, wo die Kapelle steht, soll die Herzogin zwei Knaben geboren haben. Die Herzogin wurde auf der Jagd von den Wehen überrascht. Der herbeigerufene Erzpriester von Straßgang taufte die beiden Knaben Johann und Paul.

Quelle: Johann Schleich (Hg.), Der steirische Sagenschatz, Graz 1999, S. 390.