Reininghaus: Die Mälzerei kostet weiter Zeit
In Reininghaus drohen die nächsten Verzögerungen – Umrüstung der Mälzerei dauert länger als erhofft.
Bitte warten. In Reininghaus hätten eigentlich schon längst die Bagger auffahren sollen. Schließlich sollen hier auf 52 Hektar künftig 12.000 Menschen leben und 5.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Doch ausgerechnet beim Herzstück von Reininghaus, dem knapp 60 Meter hohen "Green Tower", spießt es sich.
Eigentlich wollte Investor Wolfgang Erber schon im Frühjahr 2016 mit dem Bau beginnen – eigentlich. Denn im Zuge des Bauverfahrens belegte ein Gutachten, dass die Schallemissionen der seit Jahrzehnten in Betrieb stehenden Mälzerei die Lebensqualität der zukünftigen Bewohner negativ beeinflussen würden. Und so wurde bis jetzt noch nicht mit dem Bau begonnen.
"Bestellvorgang dauert"
"Die Behebung ist technisch etwas kompliziert. Wir gehen aber dennoch davon aus, dass wir dieses Problem lösen können", sagt Christian Haberl-Rhomberg, Prokurist der Stamag (Stadlauer Malzfabrik), dem Eigentümer der Mälzerei in Reininghaus.
Bislang hat es sich am lieben Geld gespießt. Denn die Kosten für den überdimensionalen "Schalldämpfer" werden auf rund eine Million Euro geschätzt. Und diese wollten bisher weder die Investoren noch die Stamag zahlen. "Wir sind aber in guten Gesprächen mit der Stadt Graz und gehen davon aus, dass wir heuer noch eine Einigung erzielen werden", fährt Haberl-Rhomberg fort, stellt aber auch klar: "Wie gesagt, ist die Lösung technisch nicht ganz einfach umzusetzen und auch der Bestellvorgang wird dauern – ob sich das also heuer noch ausgeht, kann ich nicht hundertprozentig sagen."
Stadt beruhigt
In Reininghaus droht also die nächste kostspielige Verzögerung. Bei der Stadt versucht man zu beruhigen: "Uns war immer klar, dass die Lärmsituation mit der Mälzerei erst im Zuge des Bauverfahrens zu lösen ist", stellt Christian Köberl aus dem Büro von Bürgermeister Siegfried Nagl klar. "Wir haben deshalb aber auch eine Arbeitsgruppe aus Stamag, Umweltamt und Stadtbauamt gegründet und die ist zum Ergebnis gekommen, dass die erforderlichen Maßnahmen eben technisch umsetzbar sind. Und das werden wir auch in Angriff nehmen."
Konkrete Angaben zur Finanzierung lässt Köberl offen, es ist aber davon auszugehen, dass den Löwenanteil doch die Stadt stemmen dürfte. "Für uns ist der Lärmschutz jedenfalls kein Grund für eine Verzögerung." Schon verzögert hat sich etwa das Projekt "Linse" von der "i-Live-Gruppe" – die wollte schon Mitte 2016 mit dem Bau von 322 Mikrowohnungen beginnen. Auch hier wird aber gerade erst das Baubewilligungsverfahren abgewickelt.
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