Die grüne Mark als Fußball-Mekka: Business-Lunch mit International Football Camp Styria

Mahlzeit: IFCS-Geschäftsführer Kian Walizadeh (Mitte) und Redakteur Christoph Hofer gönnten sich im Speisesaal eine kulinarische Auszeit. | Foto: Prontolux
2Bilder
  • Mahlzeit: IFCS-Geschäftsführer Kian Walizadeh (Mitte) und Redakteur Christoph Hofer gönnten sich im Speisesaal eine kulinarische Auszeit.
  • Foto: Prontolux
  • hochgeladen von Christoph Hofer

Was haben Real Madrid, Arsenal London, Paris Saint-Germain und AS Roma gemeinsam? Natürlich, da wären einmal zahlreiche Meistertitel und sonstige Erfolge in den vergangenen Jahrzehnten, und dennoch eint sie noch etwas: Alle haben nämlich bereits mindestens einmal ein Trainingslager in der Steiermark abgehalten.
Im WOCHE-Businesslunch mit der International Football Camp Styria GmbH (IFCS) spricht Geschäftsführer Kian Walizadeh über Verhandlungsgeschick, Beckham-Mania und Teamwork.

WOCHE: Jahr für Jahr organisieren Sie mit Ihrem Team im Schnitt 40 Camps an 15 Standorten. Warum ist die Steiermark so beliebt?
Walizadeh: Wir sind das Trainingslager-Land schlechthin. Die Kombination aus guter Hotellerie und passender Infrastruktur gibt es nicht überall.
Geben Sie uns einen kurzen Einblick in die Verhandlungen, die im Vorfeld ablaufen ...
Meistens werden wir einfach von Klubs kontaktiert. Das kann ab und an auch sehr kurzfristig passieren. Im Falle vom 1. FC Köln, der gestern seine Zelte in Bad Radkersburg aufgeschlagen hat, hat sich Trainer Peter Stöger bei uns gemeldet. So ist die Sache ins Rollen gekommen.
Die Fans durften sich unter anderem auf den Kracher GAK gegen Köln am Sonntag freuen. Wie schwierig ist es, Testspiele zu organisieren?
Einfach ist es nicht, da jeder Verein andere Wünsche hat. Die einen wollen einen leichten, die anderen einen schweren Aufbaugegner oder einfach nur trainieren. Wir versuchen aber dennoch immer, auch für die Fans etwas zu bieten.
Die Erfolgsgeschichte hat im Jahr 1996 mit einem Trainingslager von AS Roma begonnen. Was hat sich seither verändert?
Man muss den Tatsachen ins Auge blicken: Von Vereinen wie Real Madrid oder Arsenal, die immerhin Stammgäste bei uns waren, mussten wir uns verabschieden. In Asien oder Amerika werden diesen Klubs astronomische Summen geboten, wo sie nicht Nein sagen können.
Und dennoch finden sich neben Köln mit Hertha BSC, West Ham United und dem FC Kopenhagen namhafte Adressen auf der Trainingscamp-Liste.
Gerade bei deutschen Vereinen ist es offensichtlich, die bereiten sich unisono in Österreich vor. Das hat natürlich auch positive Auswirkungen auf den Tourismus. Richtig viel Potenzial liegt zudem bei russischen Vereinen, die uns seit einigen Jahren stürmen.
Eine Wertschöpfungsstudie von economixs hat kürzlich erfolgreiche Zahlen präsentiert ...
Durch IFCS wurden in den vergangenen drei Jahren im Schnitt 8.300 Nächtigungen alleine durch Fußballteams in den steirischen Hotels generiert. Inklusive Fans und Journalisten kommen wir da auf eine Zahl von 13.500 Nächtigungen. Das macht uns stolz.
Wie wichtig ist Ihnen Teamwork?
Nach dem Ableben meines geliebten Bruders Martin sind wir noch näher zusammengerückt. Mein Bruder Farsin hat dann innerhalb von kürzester Zeit unsere gesamten Abläufe umstrukturiert und auf ein neues Level gehievt. Jetzt läuft das "Werkl" dank der richtigen Mitarbeiter wie geschmiert.
Was fällt Ihnen zum Thema Starallüren ein?
Derartige Dinge haben sich eigentlich in Grenzen gehalten. Ein Beispiel: David Beckham hat es einfach nur genossen, allein vom Trainingsplatz ins Hotel zu joggen. Da hat ihn jeder in Ruhe gelassen und er hat sich ganz entspannt gegeben.

Steckbrief von Kian Walizadeh

Geboren am 12. November 1976 in Stuttgart.
Kurz danach ging die Familie zurück in den Iran, ehe aufgrund der Revolution ein weiterer Ortswechsel nach Kapfenberg erfolgte.
In der Böhlerstadt begann Walizadeh, Basketball zu spielen. "Meine Mutter hat nur gesagt, wehe, ihr spielt’s Fußball. Daran habe ich mich gehalten."
Zu IFCS ist er durch einen Zufall gekommen: "Man hat damals bei den Kapfenberger Basketballern angefragt, ob jemand Bodyguard für die AS-Roma-Stars spielen möchte. Danach habe ich als Ferialpraktikant begonnen."
Mittlerweile lebt er in Frohnleiten. "Die Luftqualität ist super, es ist ruhig und wirklich schön." Auch in Graz hat er eine Wohnung.
Walizadeh ist ledig und hat eine vierjährige Tochter namens Kimia.
Zuletzt war er auch ein Jahr Coach beim Gratkorner Basketballklub G-State-Scorpions.
Persönlich ist er unter anderem mit dem aktuellen walisischen Teamchef, Chris Coleman, gut befreundet.
Im Unternehmen, dem er seit zwei Jahren als Geschäftsführer vorsteht, bevorzugt er flache Hierarchien. "Ich sehe mich eher als Kollege meiner Mitarbeiter."
Noch einmal würde er die AS Roma gerne in die Steiermark lotsen. "Ich kenne den aktuellen Trainer Eusebio Di Francesco, vielleicht wird das was."

Infos zum Unternehmen

Adresse: Brückenkopfgasse 7, 8020 Graz
Gegründet: Oktober 1996
Mitarbeiter: fünf (inkl. Geschäftsführer)
Camps seit der Gründung: über 500; durchschnittlich veranstaltet das Unternehmen jährlich 40 Camps
Standorte in der Steiermark: Schladming, Irdning, Bad Aussee, Bad Waltersdorf, Bad Radkersburg, Pöllauberg, Loipersdorf, Leoben, Schielleiten, Ehrenhausen, Söchau, Kapfenberg, St. Lambrecht, Fladnitz
Telefon: 0316/23 15 00
Web: www.footballcampstyria.com
Vereine, die heuer auf Trainingslager kommen (Auswahl): Hertha BSC, 1. FC Köln, West Ham, Fulham, FK Rostov, FC Kopenhagen, West Brom, Bröndby
Bevorstehende Camps gibt’s auch in London und Manchester, dazu werden auch spontane Wintertrainingslager für Premier-League-Vereine organisiert.

Mahlzeit: IFCS-Geschäftsführer Kian Walizadeh (Mitte) und Redakteur Christoph Hofer gönnten sich im Speisesaal eine kulinarische Auszeit. | Foto: Prontolux
Zuerst Basketball, dann Fußball: Kian Walizadeh | Foto: Prontolux
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Das KosMedicS-Team um Karin Migglautsch (M.) berät zu Schönheitsfragen. | Foto: Konstantinov
3

Wohlfühlen in der eigenen Haut
KosMedicS als Ansprechpartner für ästhetische Medizin

KosMedicC ist ein innovatives Kosmetikstudio und Medical Beauty Clinics mit zehn Jahren Erfahrung zu Beauty-Themen. GRAZ. Wer Angebote rund um Schönheit und Gesundheit für Gesicht und Körper sucht, findet diese bei KosMedicS unter Karin Migglautsch und ihrem KosMedicS-Team. Ob reine Kosmetik, ärztliche Behandlung oder beides gemeinsam: Hier findet sich alles unter einem Dach, von der klassischen Gesichtsbehandlung bis zum minimalinvasiven medizinischen Eingriff. Hier werden mittels neuester...

  • Stmk
  • Graz
  • RegionalMedien Steiermark

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.