Ein Blick hinter die Kulissen - mit Bildergalerie
Champions League als Vorbild
Platzwart Janos Glemba und sein Team sind für die Rasenpflege in der Hartberger Profertil-Arena verantwortlich.
HARTBERG. Wenn die TSV-Kicker nach 90 Minuten – jubelnd oder mit hängenden Köpfen – den Rasen in der Hartberger Profertil-Arena verlassen, beginnt für Janos Glemba und sein Team (Matthias Proyer und Lisa Berger) bereits die Arbeit für das nächste Heimspiel. Der 53-jährige Mitarbeiter der Stadtgemeinde Hartberg ist seit mehr als 30 Jahren hauptverantwortlich für die Pflege der Hartberger Sportanlagen und damit auch für den Rasen im Stadion.
Eine eigene Wissenschaft
Und im Gespräch merkt man sehr schnell, dass diese Tätigkeit nicht nur ein Job ist, sondern dass damit unglaublich viel Emotion und Leidenschaft verbunden sind. „Mein Ziel ist es, für Top-Bedingungen auf dem Spielfeld zu sorgen. Und nicht nur die große TSV-Familie rund um Obmann Erich Korherr, sondern auch mehrere Trainer von Gastmannschaften, darunter Andi Herzog von der Admira und Thomas Silberberger von WSG Wattens, haben mir das in persönlichen Gesprächen bestätigt“, so Glemba, der sich in so manchen Bereichen die Champions League als Vorbild nimmt.
Zentimetergenau vermessen
„Bei vielen Spielen schaue ich ganz genau, wie der Rasen gepflegt und mit welchen Mustern gestaltet ist. Das versuche ich dann – im Rahmen der Regeln der Bundesliga – in Hartberg zu kopieren. Dafür wurde der Hartberger Platz mit den Maßen 105,5x68 Meter von Glemba zentimetergenau vermessen und eigene Markierungspunkte gesetzt, die zeigen, wo und wie mit dem Spindelmäher gemährt werden muss, damit die geometrischen Bahnen und Felder entstehen, die auch bei den Live-TV-Übertragungen perfekt zur Geltung kommen.
Für perfekte Bedingungen
Aber zurück zu den eigentlichen Tätigkeiten des Platzwarts: Bereits in der Pause und unmittelbar nach dem Spiel werden die kleineren Löcher beseitigt, größere Schäden werden üblicherweise am Montag repariert, dafür steht ein eigenes Rasendepot zur Verfügung. Rund 20 bis 50 „Rasenteller“ mit Durchmessern bis zu 30 Zentimeter werden nach jedem Match benötigt. In Folge wird der Rasen täglich auf eine exakte Länge von 2,3 Zentimeter gemäht, damit dann am Matchtag perfekte Bedingungen herrschen.
Die spielfreien Zeiten werden dann für Besandungen – Quarzsand verleiht dem Rasen zusätzliche Stabilität – und für Tiefenlockerungen verwendet. Besonders stolz ist Janos Glemba darauf, dass der Hartberger Rasen bisher noch nie komplett ausgetauscht werden musste. „Bei anderen Bundesligavereinen passiert das normalerweise alle zwei bis drei Jahre“, so Glemba.
Gefürchteter Stürmer
Die besondere Leidenschaft für die Rasenpflege rührt sicher auch daher, dass Janos Glemba viele Jahre lang selbst dem runden Leder nachgejagt ist. Und das mit großem Erfolg; elf Jahre lang war er im Dress des TSV Hartberg und bis in die 2. Bundesliga war das Stürmerduo Janos Glemba und Franz „Suserl“ Grandits weithin gefürchtet. Zurzeit trainiert er den SV Olbendorf in der zweiten Burgenland-Liga.
„Mein größter Wunsch ist, dass der TSV Hartberg weiter in der Bundesliga bleibt, von meiner Seite werde ich alles dafür tun, was möglich ist.“
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