Von Burn-Out zum Lebenstraum
Vor einem Jahr zog es Johann Lülik nach Fürstenfeld, mit dem Vorhaben, ein neues und außergewöhnliches Fotostudio zu eröffnen. Durch Zufall wurde ein leeres Fotogeschäft verfügbar und der gebürtige Jennersdorfer war sofort von dem Umfeld angetan. „Für Fürstenfeld sprach vor allem die zentrale Lage und die netten Leute. Mir war es sehr wichtig, dass sich die Leute untereinander kennen und freundlich sind.“
Doch bis zur Eröffnung war es ein langer, steiniger Weg. Durch Überarbeitung in seiner Spenglerei, für die er auch jetzt noch aktiv ist, erlitt er ein Burn-Out und musste sich eine Auszeit nehmen. Von da an wusste er, es muss sich etwas in seinem Leben ändern. Nun nahm sich Lülik vor, mehr auf sich selbst zu achten, mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben und das zu machen, was ihn glücklich macht. Diese Erfüllung fand er nun in der Fotografie und mit dem Umzug in die Thermenhauptstadt. Gemeinsam mit seinen beiden Mitarbeitern Joe Hirtenfelder und Markus Angerer – beide sowohl Fotografen als auch Grafiker – holt er sich die Inspiration von der persönlichen Arbeit mit Menschen. Denn laut ihm „erzählt jedes Gesicht eine eigene Geschichte und daraus kreiere ich ein Bild. Die Fotografie erlaubt es mir aber auch, meiner Fantasie und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen, um so meine eigene Geschichte zu erzählen.“
„Jean Van Lülik“ – so sein Künstlername – ist ein Fotograf der etwas anderen Sorte. Was ihn allerdings nicht vom Rest der Welt unterscheidet, ist seine Vergangenheit. Wie bei vielen anderen kam auch bei ihm der Wunsch auf, sein Hobby zum Beruf zu machen. Er fotografiert zwar schon seit einigen Jahren im professionellen Bereich, hat jedoch bereits als Kind damit begonnen. Damals fehlten allerdings noch Zeit sowie finanzielle Mittel, um den Traum zu verwirklichen.
Als Quereinsteiger tat er sich zu Beginn schwer und es galt die üblichen Mängel und Anfängerfehler auszubessern. Doch die Motivation, einen speziellen Ausdruck oder generell die Schönheiten dieser Welt, so wie er sie sah, bildlich darstellen zu können, trieb ihn weiter an. Nicht umsonst lautet sein Motto: „Ein Mensch vergeht, aber die Erinnerung durch ein Bild bleibt und die kann uns keiner nehmen.“ Außerdem hofft er, „durch die Fotos etwas bewirken und die Fantasie der Leute anregen zu können, damit sie sich gedanklich in ein Bild hineinversetzen können.“
Nachdem Lülik nun sein einjähriges Jubiläum feiern konnte, wagte er auch einen Blick in die Zukunft.
Sein Traum ist es einerseits, sich als Fotograf zu etablieren, aber auch sich durch Kreativität abzusetzen, eventuell sogar über die Grenzen Österreichs hinaus. „Ein guter Fotograf muss sich trauen, seine eigenen Bilder zu machen und seinen eigenen Stil zu entwickeln.“ Lülik betont auch die Notwendigkeit, ständig für Neues offen und interessiert zu sein.
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