TSV Hartberg Volleyball
„Wir sind wie eine große Familie“
Dmytro Fedorenko aus der Ukraine ist seit Jänner Spieler beim TSV Hartberg Volleyball.
HARTBERG. Als Dmytro Fedorenko am 24. Jänner 2022 als neuer Spieler zum TSV Hartberg Volleyball kam, war die Welt für den 30-jährigen Ukrainer noch in Ordnung. Nur einen Monat später, am 24. Februar, war plötzlich alles ganz anders. Seither ist es der Krieg in seinem Heimatland, der das Leben des Volleyballers maßgeblich mitbestimmt.
Mit Volleybällen ins Bett
Die guten Kontakte von TSV Volleyball-Geschäftsführer Markus Gaugl waren maßgeblich verantwortlich dafür, dass Fedorenko im Jänner aus der Slowakei nach Hartberg geholt werden konnte. „Und seit ‚Dymo‘ da ist, rennt unser ‚Werkl‘ deutlich besser“, so Gaugl, der mit den Hartberger Herren zurzeit in der Relegation um den Verbleib in der 1. Bundesliga kämpft. Und Leistungsträger „Dymo“ hat in der Position Hauptangriff Annahme außen ganz wesentlichen Anteil daran.
Kein Wunder, wurde er doch in Kiew in eine Volleyball-Familie geboren. „Mein Vater war mein erster Trainer, ich habe mit den Volleybällen im Bett geschlafen“, so Fedorenko in perfektem Englisch. Vor seinem Engagement in Hartberg spielte er unter anderem in Frankreich, in Kasachstan und zuletzt in der Slowakei.
Krieg fast allgegenwärtig
„Zurzeit wache ich mit den Bildern des Krieges auf und gehe auch mit ihnen schlafen. Aber wenn ich spiele oder trainiere, dann kann ich diese schrecklichen Bilder für eine ganz kurze Zeit vergessen“, so Dymo, der sich in Hartberg überaus wohl fühlt.
„Im Verein sind wir wie eine große Familie und im Lehrlingshaus Hartberg, wo ich perfekt untergebracht bin, fühle ich mich Dank Dir. Wolfgang Kampl und seinem Team überaus wohl“, so Fedorenko, der trotzdem hofft, dass der Krieg so schnell wie möglich ein Ende findet. „Meine Eltern leben am Rand von Kiew und haben derzeit keine Möglichkeit auszureisen, wenn es irgendwie möglich ist, möchte ich sie gerne nach Österreich holen.“
In Hartberg in Sicherheit
Und sobald es die aktuelle Entwicklung erlaubt, will Dymo Fedorenko seine Heimat, seine Verwandten und Freunde wieder sehen. Bis dahin kann aber noch einige Zeit vergehen. „Solange Dymo will, kann er beim TSV Hartberg Volleyball und natürlich auch in Hartberg bleiben“, so Markus Gaugl, dem schon ein Engagement Dymos im Nachwuchsbereich ins Auge gefasst hat.
Und auch der Hartberger Bürgermeister Marcus Martschitsch schlägt in die selbe Kerbe: „Sollte Dymo unsere Hilfe brauchen, werden wir ganz sicher für ihn da sein.“
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