Fürstenfeld: Landpartie am 25. September
Die Wohnhäuser der "Arbeiter"

Museumsvereinsobmann Karl Amtmann, Vizebgm. Sabine Siegel von der BBL Oststeiermark. | Foto: WOCHE
  • Museumsvereinsobmann Karl Amtmann, Vizebgm. Sabine Siegel von der BBL Oststeiermark.
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Fürstenfelds einstige Tabakfabrik war Triebfeder für den sozialen Wohnbau in der Stadt ab 1900.

Der Verein "BauKultur Steiermark" und die Baubezirksleitung Oststeiermark in Kooperation mit dem Museumsverein Fürstenfeld laden am Freitag, 25. September, zu einer "Landpartie".
Der Architektur-Spaziergang, der den sozialen Wohnbau rund um die ATW von 1900 bis in die Mitte der 1980er Jahre beleuchtet, startet um 14 Uhr im Museum Pfeilburg. Vizebürgermeisterin Sabine Siegel, Baukulturbeauftragte der Baubezirksleitung, sowie Museumsvereinsobmann Karl Amtmann führen durch markante Bauphasen, die bis heute das Stadtbild mitprägen.

Raus aus der Wohnungsnot

"Um die Jahrhundertwende gab es in der Tabakfabrik, in der vorwiegend Frauen arbeiteten, Beschäftigungshöchststand. Viele Familien zogen nach Fürstenfeld in desolate Kleinstwohnungen", schildert Amtmann. Die Gewerkschaft nahm sich der Wohnungsnot an, der erste "ATW-Bau" war der Weixelbergerhof. 1912 wurde die Bau- und Wohnungsgenossenschaft der Bau und Tabakarbeiter Österreichs gegründet, die 1922 in die noch immer bestehende Genossenschaft "Heim" umgegründet wurde. In Folge entstanden Ende der 1920er Jahre in der Ulreichgasse drei Arbeiterwohnhäuser mit zehn Wohneinheiten und in der Hammerlingstraße zwei Arbeiterwohnhäuser und ein Beamtenwohnhaus.

Nach Kriegsende

In einer dritten Bauphase nach 1945 erwarb die Tabakfabrik das gemeinnützige Bauunternehmen Riedenhof Ges.m.b.H., welches in Folge für die Planung, den Bau und die Administration weiterer Bauten verantwortlich zeichnete. Wiederum wurde in der Hammerlingstraße gebaut.
Auf den "Suttergründen" entstanden zwischen 1953 und 1961 insgesamt 110 gleichartige Doppelhäuser, die Kosten pro Haus betrugen 100.000 Schilling. Bewerber mussten Mitarbeiter der ATW sein. Der Rundgang führt auch an den Südtiroler Bauten vorbei, die nicht mit der ATW, sondern mit der freiwilligen Ansiedlung deutschsprachiger Südtiroler in Fürstenfeld zusammenhängen.

Der Kreis schließt sich

Bis 20 Jahre vor ihrer Schließung forcierte die ATW den Wohnbau. Von 1970 bis 1984 wurden in verdichteter Flachbauweise über ATW-Darlehen weitere 20 Häuser in mehreren Straßenzügen errichtet. Letzte Station auf dem Weg ist das ATW-Areal. Am Ausgangspunkt einer erfolgreichen Fürstenfelder Wirtschafts- und Wohnbauära befinden sich nun wiederum Wohnbauten und das Ärztezentrum Thermenland. Architekt Friedrlich Ohnewein wird über die jüngsten Entwicklungen auf dem Areal zum Abschluss des interessanten historischen Spaziergangs durch die Thermenhauptstadt berichten.

Landpartien

• Thema 2020: Sozialer Wohnbau
• Fürstenfeld: 25. 09., Treffpunkt 14 Uhr, Museum Pfeilburg
• Weiz: 2. 10., Treffpunkt 14 Uhr, Tor 4 - Siemens
• Infos, Anmeldung: 03332 606-313, manuela.reithofer@stmk.gv.at

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